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Je länger die sorgsam komponierten Szenarien aus farbigen Kartonagen und ,objets trouvés‘ in Mittelstaedts Fotografien betrachtet werden, desto mehr verdichten sie sich zu spannungsgeladenen Vexierspielen flächiger und räumlicher Elemente. Manchmal scheint es, als fehle jegliche Distanz zwischen den Objekten und der Linse des Fotografen.

Stärker und bewusster als je zuvor spielt Farbe eine tragende Rolle. Blau-, Rot- und Gelbtöne dominieren als leuchtende Flächen die Bildkomposition. Mit dieser malerischen Gestaltung seiner Fotografien, die Überlegungen aus Farblehre und Farbtheorie aufgreift, bezieht sich Mittelstaedt auf die Malerei der klassischen Moderne und deren selbstreferentielle Auseinandersetzung mit Farbe, Fläche und Linie.

So wie in der Malerei mehr und mehr das Geschehen auf der Leinwand selbst zum eigentlichen Gegenstand der Auseinandersetzung wurde, lassen auch Mittelstaedts Fotografien den Bezug zur Wirklichkeit hinter sich und schaffen eigene Welten. Das letztendliche Bild setzt sich aus kaum mehr zu entwirrenden Einspiegelungen, Verzerrungen und Reflektionen zusammen und existiert als Illusion nur innerhalb der Fotografie. Die Arbeiten der Serie CHROMAS sind daher mehr Traum als Wirklichkeit, mehr Fantasie als Realität.

Ingo Mittelstaedt (*1978) lebt und arbeitet zurzeit im Rahmen eines Stipendiums in Lemgo. Nach Abschluss seines Kunststudiums an der HBK Braunschweig gehörte er 2009 zu den Preisträgern von „gute assichten – junge deutsche fotografie.“ Im Dezember werden seine Arbeiten in einer weiteren Einzelsausstellung im Kunstverein Langenhagen zu sehen sein.

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Ingo Mittelstaedt
CHROMAS