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Bis zum 6. Mai 2007 wird als INSERT 2 die Arbeit des Israeli Center for Digital Art im Untergeschoss des Kunstvereins in Hamburg vorgestellt. Neben der Dokumentation vergangener Ausstellungsprojekte des Israeli Centers anhand von Publikationen, Postern und Zeitschriften, ist das Mobile Archive, ein Archiv, das mittlerweile über 1.200 Videos von israelischen sowie internationalen Künsterinnen und Künstlern umfasst, als offene Videobibliothek installiert. Die Präsentation des Archivs vor Ort ermöglicht es, die Videoarbeiten sowie vergangene Ausstellungsprogramme des Israeli Centers, die in Form von Filmpaketen zusammengefasst sind, in eigener Auswahl anzuschauen.

In einem weiteren Raum ist eine Variation der bereits in Israel präsentierten Ausstellung Forbidden Games zu sehen. Die Videospielindustrie, eine der führenden Industriezweige weltweit, produziert Reality-Spiele, Gemeinschafts- und Strategiespiele, wobei das Kriegsspielgenre am weitesten verbreitet ist. Insbesondere das verstärkte Aufkommen von Termini wie ‚Achse des Bösen’ oder ‚Krieg gegen den Terror’ in Medienwelt und Politik führte zu einer zunehmenden Popularität und Verbreitung dieses Genres. So entwickelten westliche Computerspielunternehmen unzählbare Kriegsspiele, die von einer klaren Dichotomie von „Gut“ und „Böse“ bestimmt sind. Die Ausstellung Forbidden Games hingegen zeigt Videospiele und Flashanimationen, die unabhängig von der Unterhaltungsindustrie von Aktivisten, Akademien und ideologischen Gruppierungen aus Syrien, den palästinensischen Gebieten, Israel und den USA entwickelt und verbreitet wurden. Die in der Präsentation gezeigten Spiele weisen somit antithetische Narrationen auf und stehen in Opposition zu den in den westlichen Medien präsentierten Realitätsbildern. Die Ausstellung konfrontiert mit gegenwärtigen politischen Verhältnissen des Krieges zwischen der westlichen und der islamischen bzw. arabischen Kultur und der Repräsentation dieser in den Computerspielen beider ‚Welten’. Darüber hinaus wird untersucht, welchen Einfluss die Spielindustrie als dominantes Ideologie- und Propagandainstrument auf Jugendliche in westlichen Gesellschaften hat. Auswirkungen, die bislang unzureichend hinterfragt wurden.

Die Konzeption der Präsentation wurde in enger Kooperation zwischen Eva Birkenstock (Kunstverein in Hamburg), Eyal Danon und Galit Eilat (Israeli Center for Digital Art) entwickelt.

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INSERT 2: Israeli Center for Digital Art Holon
WE ARE ALL ARMY

Screening mit Arbeiten von Avi Mograbi, Ruti Sela & Maayan Amir, Yossi Atia & Itamar Rose, Doron Solomons, Yael Bartana