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Als Medium für seine Zeichnungen verwendet Jakob Flohe (*1981) eine lebendig-dunkle, fast warmtonige Tusche, die er mit weichem Pinsel auf Papier aufträgt und aufleben lässt. Sie kann nass ausflocken, sich allmählich aufhellen, elegante Präsenz zeigen oder sich spröde auszehren. Das Aufsetzen, das Fortführen und das Enden einer Linie folgen keiner zuvor erdachten Komposition oder Absicht; der Zeichenakt vollzieht sich ohne Lineal oder Skizze. Stattdessen entwickelt sich die Linie in der Entstehung aus sich heraus – ähnlich einer literarischen Figur, die sich im Schreibprozess verselbständigt und gerade dadurch ihren eigenen Charakter ausbildet. Bei seinen Leuchtkästen wechselt der Künstler das Medium und bringt konstruierte farbige Linien mit der raumeinnehmenden Kraft von Licht zu einer starken Gegenwart.