Kunstbank Berlin

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Irène Hug präsentiert Billboards und Buchstaben-Objekte, die mit dem Dinghaften und der Gegenständlichkeit der Schrift arbeiten und dabei die unlösbare Verschränkung von Gestalt und Gehalt vorführen. Die Typen und Materialen der Schrift sind den großen, eindringlichen Gesten der Werbetechnik entnommen, transportieren aber den intimen Inhalt einer persönlichen Botschaft. In diesem Kontrast gründet hier das Wechselspiel von Bezeichnendem und Bezeichnetem. „Die Schrift ist nicht nur Trägerin und Übermittlerin von Information, die Schrift ist auch selbst ein bildhafter oder körperlicher ,Gegenstand ́, eine kleine Architektur, eine Form, eine gestaltete Fläche. Zwischen der ästhetischen Erscheinung der Schrift und der Bedeutung der Worte spielen vielfältigste Beziehungen.

Ausgehend von den alltäglichen Gegenständen in ihrer nächsten Umgebung entwickelt die in Berlin lebende Künstlerin Irène Hug ihre Arbeiten. Wörter treten nicht nur als Bedeutungsträger auf, als Träger einer Botschaft, mit deren Inhalt sich die Betrachter auseinandersetzen können, sondern sie werden selbst als Objekt, als Form, mitunter als Architektur präsentiert und reflektiert...“

aus: Nadine Olonetzky; Botschaft, Schrift und Ort; in: Entwürfe für Literatur; Zürich 1997

Die BEWEGUNG NURR wurde 1989 in Dresden gegründet. Mitglieder: Alekos Hofstetter, Christian Steuer, Lokiev Stoof. Die Gruppe begreift sich als Kollektiv und bekennt sich zur gemeinsamen Autorenschaft. Zur Realisierung der transmedialen Projekte LIGHT INFECTION und CORPORATE IDENTITY rief die BEWEGUNG NURR 1998 das interdisziplinäre Format INTER-TRANS ins Leben. Der Werkblock B2Sex setzt sich mit Kontrolle/Kontrollverlust und Voyeurismus/Exhibitionismus auseinander. Handlungsort der Arbeiten ist ein Callcenter. Der Film B2Sex zeigt die Künstler am Arbeitsplatz eines Callcenter-Agenten bei der unbeholfenen und deswegen um so obszöneren sexuellen Belästigung des Betrachters. Die Akteure in dem nächtlichen, menschenleeren Callcenter steigern in dem Film ihre Aufdringlichkeit, die direkt an den Ausstellungsbesucher gerichtet ist. Die Selbstverliebtheit der Künstler manifestiert sich dabei in der Präsentation der Videoarbeit als Installation. Drei Monitore stehen auf einem schneeweißen Siegerpodest. Mal landet der eine Akteur, mal der andere auf dem ersten Platz, wodurch den einzelnen anzüglichen Handlungen der Darsteller eine Wertung widerfährt.

Die zentrale Videoinstallation wird mit drei Photoarbeiten konfrontiert: - eine Darstellung der im Video verwendeten Bürostühle, in ihrem räumlichen Verhältnis zueinander - die durch eine Überwachungskamera dokumentierte Handlung einer Angestellten, die ihre primären Geschlechtsmerkmale am Kopierer vervielfältigt - eine Gesamtansicht des menschenleeren Callcenters.

Pressetext

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Irene Hug
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Bewegung Nurr (Alekos Hofstetter, Christian Steuer, Lokiev Stoof)