press release only in german

Mit den Arbeiten von IRIS KETTNER und DÖRTE HAUSBECK hat sich soziales Treibgut in der Villa Grisebach Gallery eingefunden. Leicht verwahrloste Menschen, wie sie aus den Straßen Berlins hinlänglich bekannt sind, bevölkern die traditionsreichen Galerieräume. Die Situation wirkt unberechenbar und unterschwellig aggressiv. Maskiert oder gesichtslos sind die Handlungen der Figuren schwer zu lesen. Die Uneindeutigkeit ihrer Menschenobjekte beschreibt IRIS KETTNER mit dem Anliegen, „Leerstellen zu besetzen und Ungedachtes zu denken.“ Seit einiger Zeit arbeitet die Künstlerin mit Menschenobjekten, die sie aus betont armen Werkstoffen zusammenstückt. Die gefundenen Kleidungsstücke sind, grob zusammengenäht und mit dickem Klebeband verstärkt, allseits bekannte Reste einer Massenkultur, die Ausgedientes schnell ins Abseits befördert. Auch für die Orte, die DÖRTE HAUSBECK in ihren direkt auf der Wand befestigten Fotoarbeiten konstruiert, scheint die Aufmerksamkeitsspanne abgelaufen zu sein. Montagen und Dopplungen dokumentieren einen Blick auf vernachlässigte, ihrer Funktion verlustig gegangener Aufenthaltsplätze, die einst zur Verbesserung eines städtebaulichen Umfeldes erdacht wurden.

Iris Kettner (*1968 in Mainz) absolvierte eine Ausbildung als Metallbildnerin, bevor sie an der Burg Giebichenstein in Halle/Saale studierte. Im Anschluss erhielt sie zahlreiche Stipendien. Zu Ihren bekanntesten Projekten gehören Safari in der Abguss-Sammlung Antiker Plastik sowie Superheroes im U-Bahnhof Alexanderplatz in Berlin (beide 2005).

Dörte Hausbeck (*1970 in Hamburg) studierte an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg. Seit einem Arbeitsaufenthalt in Shanghai (2004-05) beschäftigt sie sich verstärkt mit großformatigen Papierskulpturen und Rauminstallationen, die sie zuletzt zusammen mit Jeanne Faust und Romeo Grünfelder bei FRISE in Hamburg ausstellte (2007).

-

Social flotsam has arrived at Villa Grisebach Gallery with the works of IRIS KETTNER and DÖRTE HAUSBECK. Masked or faceless figures attired in a shabby-chic fashion populate the gallery, thus filling the normally venerated space with an air of disorder and subliminal aggression. IRIS KETTNER describes the ambiguity of her man-objects as bodies "to occupy blank positions and think the unthought.“ The artist has been working with man-objects for a while, whom she pieces together with obviously poor materials. The ready-made, found pieces of clothing, coarsely sewn together and enforced by broad pieces of tape, are conspicuous remainders of a mass culture that quickly discards the un-used to the offside. In her photographic works, DÖRTE HAUSBECK constructs public spaces whose heyday has similarly expired. Montages and sheathings document a view on recreational spaces that were once designed to improve the urban environment, but have lost their function as the society has lost its interest in using them.

Iris Kettner (b. 1968 in Mainz) received training in ironwork before enrolling at Burg Giebichenstein in Halle/Saale, Germany. After graduation, she was awarded numerous grants and her most well-known projects include Safari at Abguss-Sammlung Antiker Plastik, and Superheroes at Alexanderplatz subway stop (both in Berlin in 2005).

Dörte Hausbeck (b. 1970 in Hamburg) studied at Hochschule für Bildende Künste, Hamburg. Following a working stay in Shanghai, 2004-2005, she began working with large scale paper sculptures and installations, some of which she last exhibited at FRISE in Hamburg, together with Jeanne Faust and Romeo Grünfelder (2007).

only in german

Iris Kettner, Dörte Hausbeck