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Iris van Dongen, geboren 1975 in Tilburg, Niederlande, lebt und arbeitet in Rotterdam.Sie absolvierte ihr Kunststudium an der Academie voor Kunst en Vormgeving in ‘s-Hertogen-busch und ist derzeit als Stipendiatin des Fonds voor beeldende kunsten,vormgeving en bouwkunst, Amsterdam im Rahmen des Internationalen A t e l i e r p rogramms für ein Jahr im Künstler-haus Bethanien zu Gast.

Die Ausstellung She is the nightversammelt in Studio 3 eine Auswahl neuerer Arbeiten von Iris van Dongen. Die Zeichnungen, die zumeist schon durch ihre großen Dimensionenen A u f m e r k-samkeit erregen, ziehen den Betrachter durch den düsteren Romantizismus, den sie ausstrahlen,vollends in ihren Bann. Es geht eine traurig-dunkle Faszination von ihnen aus, die einerseits durc h die Farbgebung und andererseits durch die fortgesetzte Verwendung bestimmter Symbole erre i c h t wird. So taucht in van Dongens Zeichnungen neben einer jungen Frau oder einem Mädchen im-mer wieder ein Totenkopfsymbol auf – sei es wie zufällig vom Laub eines Baumes geformt und nur bei längerer Betrachtung zu erkennen, oder sofort ins Auge fallend als dekoratives Motiv aufdem Schweißband einer jungen Frau, die, den Kopf in die Hand gestützt, sehnsüchtigen oder düs-t e ren Gedanken nachzuhängen scheint und dem Betrachter vertraut wie eine moderne Interpretation der Dürerschen M e l a n c o l i aerscheinen mag. Iris van Dongen arbeitet mehrschichtig mit Pastellkreide, Kohle und Gouache-Technik, wobei die eigentliche Farbe erst hervortritt, wenn bereits mehrere Schichten übereinander liegen. Ganz zu-oberst finden sich die mit Kohle aufgetragenen und damit schwärzesten Schichten. Diese Technikcharakterisiert alle Arbeiten Iris van Dongens und verleiht ihnen ihre melancholische Patina. M e r k w ü rdig zeitlos bis auf die kleinen Details, die eine chronologische Ansiedlung der Motiveüberhaupt ermöglichen, sind Iris van Dongens Zeichnungen Ausdruck ihres Bestrebens, Gegen-sätze künstlerisch zu synthetisieren und Antagonismen wie “gut - böse” oder “Vergangenheit – Gegenwart” einander auf eine Weise gegenüber zu stellen, die letztlich die Grenzen dieser Krite-rien verwischen oder ganz und gar unkenntlich werden lässt.

Tamás Komoróczky, 1963 in Békéscsaba, Ungarn geboren, lebt und arbeitet in Budapest. Er wurde an der Academy of Fine Arts (Malerei) in Budapest und der Kunstakademie Düsseldorf(Multimedia) ausgebildet. Komoróczkys Aufenthalt und Ausstellung im Rahmen des Internationalen Atelierprogramms wurden durch ein Stipendium des Ungarischen Ministeriums für K u l t u rund Denkmalpflege, Budapest, und die freundliche Unterstützung der Senatsverwaltung fürWissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin ermöglicht.

Dr. Sampleist ein 25minütiges Video, das in Form einer Videoinstallation gezeigt wird. Die 2004entstandene Arbeit lässt sich in verschiedene Situationen gliedern, die der Künstler mit eigenenTiteln versehen hat: Face Shake,Dandruff, The voice of the wilderness, Opening, Chase and wasps, Rats in the drainpipeund Distended hole. Während eines vorgeblich für den Werbespot einer Bankeinberufenen Castings sollten dreißig Personen jeweils ein und die selbe Rolle spielen oder Hand-l u n gausführen, was die Unterschiede in Charakter und Temperament besonders deutlich zutage treten ließ. Komoróczkys Videoaufnahmen dokumentieren eindrucksvoll: wer schauspielert, hatganz unabhängig von A l t e r, Geschlecht oder Beruf das selbe starke Bedürfnis der Sellung, das gleichzeitig dazu angetan ist, vielerlei Hemmungen zu überwinden.

M r. Shooterist eine Art experimenteller Videomix in Echtzeit, der auf einem Konzert der GruppeG i t a r re und Schrankbasiert, das Komoróczky vor Beginn der Ausstellung aufgezeichnet hat. Der im Video sichtbare Hintergrund, eine selbstgebastelte Tapete, wird als Teil der Installation in Studio 2 zu sehen sein. We i t e re Bilder für den Videomix hat Komoróczky mit einer Hochgeschwin-digkeitskamera b e reits im Vorfeld in einem Sportclub in Budapest aufgenommen. Das Vi d e ozeigt, wie verschiedene Sorten von Obst mit verschiedenen Wa ffen beschossen werden. Tamás Komoróczky geht es bei seinem experimentellen Videomixing vor allem um die Möglich-keiten der Improvisation, um Einfallsreichtum und Freude am spielerischen Gestalten. Gleich-zeitig sind seine Arbeiten aber auch eine ironische Interpretation des jeweils verwendeten Mediums und feiern bisweilen auch ganz unverhohlen das Absurde.

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