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Isa Genzken ist die diesjährige Preisträgerin des Internationalen Kunstpreises der Kulturstiftung Stadtsparkasse München, einer der höchstdotierten Auszeichnungen für Gegenwartskunst in Europa. Anlässlich des Preises hat die Künstlerin eine neue, mehrteilige Arbeit aus der Serie Empire Vampire für den Museumsplatz der Städtischen Galerie im Lenbachhaus realisiert, die dort bis Oktober 2004 zu sehen ist. Zeitgleich zeigt das Museum aus seiner Sammlung hervorragende Werke aus verschiedenen Schaffensphasen der Künstlerin. Isa Genzken (geb. 1948) zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen ihrer Generation. Ihr vielfältiges Werk umfasst Bildhauerei, Malerei, Fotografie, Zeichnung und Collage, Film und Video. Seit den 70er Jahren hat sie eine schillernde Formensprache entwickelt, die sich zum einen auf die minimalistischen und konzeptionellen Strömungen der Kunst des 20. Jahrhunderts bezieht und zum anderen die ästhetischen Konventionen ihres alltäglichen Umfelds kritisch reflektiert. Isa Genzken gehört mit Künstlern wie Gerhard Richter oder Blinky Palermo zu der Generation deutscher Künstler, deren Identitätsbildung in die Nachkriegszeit fällt. Ihre Wurzeln sind geprägt durch das Anliegen, sich von der Geschichte des Nationalsozialismus und seinem funktionalisierten ästhetischen Programm zu distanzieren. Im Werk Isa Genzkens spielen urbane Architektur und die Erzeugnisse einer alles dominierenden Kultur- und Massenindustrie als unmittelbarer Ausdruck gesellschaftlicher Entwicklungen eine ausschlaggebende Rolle. Dabei ist die Ästhetik des Alltäglichen prägend für ihre künstlerische Praxis. Sie äußert sich nicht nur in der Verwendung einfacher, primär nicht-künstlerischer Industrie- und Dekomaterialien, sondern auch in einer anti-monumentalistischen Form der Verarbeitung. Isa Genzkens Arbeit für den Museumsplatz besteht aus verschiedenen autonomen, aber doch miteinander in Verbindung stehenden Elementen. Mit zwei schlanken, hoch aufragenden Vitrinen aus Glas und Edelstahl, in denen Skulpturen aus der Empire Vampire-Serie präsentiert werden, hat die Künstlerin den Ausstellungsraum in den öffentlichen Raum des Platzes erweitert. Diese für den Außenraum unkonventionelle Arbeit wird von einem von großer Leichtigkeit geprägten Eingriff in den architektonisch streng definierten Raum des Platzes vor den Propyläen begleitet: Auf eine der beiden Straßenlaternen, die symmetrisch auf den beiden Platzhälften angeordnet sind, hat Isa Genzken eine riesige, farbig-leuchtende Blüte gesetzt. Diese spielerisch-irritierenden Eingriffe in den öffentlichen Raum sind charakteristisch für Isa Genzkens künstlerische Strategie, ästhetische Konventionen und Erwartungshaltungen subtil zu unterwandern.

Das Projekt wurde finanziert aus dem Städtischen Etat für Freie Kunst im öffentlichen Raum und ist Teil der Reihe „Ortstermine 2004“ der Stadt München Pressetext

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Isa Genzken - Empire Vampire
Preisträgerin des Internationalen Kunstpreises der Kulturstiftung Stadtsparkasse München
am Museumsplatz

Kuratorin: Susanne Gaensheimer