press release only in german

09.12.2021 - 14.01.2022

It finally takes place

In den Arbeiten von Anette C. Halm beeinflussen sich Fotografie, Performance, Video und Malerei wechselseitig. Dabei steht die schonungslose Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper und die Wahrnehmung des weiblichen Körpers in der Gesellschaft im Mittelpunkt des Interesses des künstlerischen Multitalents.

Anhand mehrerer Serien untersucht sie in Kooperation mit ihrer Künstlertochter Sissi-Madelaine Schöllhuber die Wirkung überkommener Schönheitsideale und macht das Privateste zum Öffentlichen. So zitiert sie mit der fotografischen Reihe My daughter looking at me, looking at Eva Ionesco (2018-heute) einen Fall aus den 1970-er Jahren, als eine Mutter ihre kleine Tochter als Aktmodell für den Playboy missbraucht hat, vollzieht aber einen Rollentausch, indem sie nun als Mutter das gefügige Model und die Tochter die bestimmende Fotografin vorstellt.

In der Performanceserie Schönheitsfamilienwahn (2018), die von der Karin Abt-Straubinger Stiftung gefördert wurde, reisen beide Künstlerinnen gemeinsam an verlassene Orte und Anette C. Halm fotografiert ihre Tochter einer Art Geistererscheinung gleich, um damit die Sehnsüchte und Träume moderner Mädchen aufzugreifen.

Auf einem Altar der Schönheit opfert Anette C. Halm gar sämtliche ihrer High Heels, nachdem sie sie aufgrund eines Bandscheibenvorfalls nicht mehr tragen konnte: 95 an besonderen Plätzen aufgenommene Polaroids sind zu einer höchst persönlichen Totenmesse (2014–2020) in einem Triptychon versammelt und zur Schau gestellt.“ (Clemens Ottnad)