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Eröffnung am Freitag, 23. September 2011, 18-21 Uhr

Ivo Ringe liebt die Malerei. Sei es im kleinen, intimen Format, das einem fast wie ein Porträt entgegenblickt, oder in wandfüllender Größe, die die Körpermaße des Betrachters überschreitet und im Sinne Barnett Newmans als Erhabenes aufscheint und das Bild intensiv erlebbar macht. Ringe hat eine prägnante Bildsprache entwickelt, die auf wenige Formelemente reduziert ist und damit Struktur und Klarheit schafft. Auf einem aus vielen Schichten bestehenden Farbuntergrund laufen die breiten Pinselstriche diagonal in alle Richtungen, scheinen weder Ausgangs- noch Endpunkt zu haben, als gäbe es keine festgelegten Ränder. In einigen Bildern formieren sie sich zu einer diamantartigen Gestalt und verwandeln die Leinwand nahezu in eine dreidimensionale Skulptur. Linie, Fläche, Struktur - die Arbeiten sind reduziert und pur und zeigen eine erstaunliche Vielfalt an Variationen auf. Sie bereichern die konkret-konstruktive Kunst, indem Ringe ihnen die Rationalität und Strenge nimmt und sie durch sinnliche Qualitäten belebt. Beim genauen Hinsehen entpuppen sich die Farben als fein austarierte Mischungen vieler Pigmente. Eine vermeintlich schwarze Fläche entsteht aus dem Nebeneinander vieler Dunkelblau- und Violett-Töne. In einem Weiß sind häufig bis zu sechs verschiedene weiße Flächen übereinander gesetzt. Wirken die roten Pinselstriche auf dunklem Untergrund bei dem einen Bild sehr dominant, so entsteht bei einem anderen fast eine Monochromie. Tritt man nahe an Ringes Bilder heran, werden die Kompositionspunkte erkennbar, die er nach gestalterischen Prinzipien setzt, bevor er sie spontan im Moment des Malens miteinander verbindet. So entstehen die Netzstrukturen fast wie ein all-over, ein sich in alle Richtungen über die physischen Bildgrenzen hinaus ausdehnendes Raster. Im impulsiven Gestus zeigt sich eine Spontaneität und Energie, die den Betrachter fesselt und in den umliegenden Raum hineinwirkt. Ringes Titel wie SKULL, BIG ENERGY oder TARA sind assoziativ gemeint.

Ivo Ringe (*1951 in Bonn) lebt und arbeitet in Köln. In den 70er Jahren hat er an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Joseph Beuys Bildhauerei studiert, im Anschluss daran freie Grafik bei Rolf Sackenheim als Meisterschüler.

Ausstellung 23. September bis 22. Oktober 2011 Mi-Fr 14-19 Uhr, Sa 11-16 Uhr u.n.V. Ort: Schaltwerk Kunst, Abteistr. 16, 20149 Hamburg

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