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Jack Goldstein (geb. 1945 in Montreal, lebt in Los Angeles) arbeitet in unterschiedlichen künstlerischen Medien – Skulptur, Performance, Fotografie, Schallplatten, Film und Malerei. Die Ausstellung im Hamburger Kunstverein konzentriert sich auf die filmischen Arbeiten, die hauptsächlich Mitte bis Ende der 70er Jahre entstanden. Anfänglich noch den performativen Akt in den Mittelpunkt stellend, wendet sich Goldstein zunehmend dem Kontext des klassischen Hollywoodfilms und seiner Techniken zu. Goldstein selbst hat sein Werk einmal als Nahtstelle zwischen Minimal und Pop Art charakterisiert. Er isoliert einzelne Objekte oder Figuren aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang und steigert somit ihre bildhafte Wirkung. „Ich nehme aufgeladene Bilder und reduziere die Symbolik. Ganz plötzlich nehmen sie dann eine neue Bedeutung an, behalten jedoch immer noch einen Teil ihrer Bedeutung, die im Hinterkopf nachklingt“ (Jack Goldstein). In seinen kurzen, nur wenige Minuten langen 16-mm-Filmen fixiert er mit unbewegter Kamera einzelne Gegenstände, z.B. ein Messer in wechselnder künstlicher Beleuchtung (Knife, 1975), einen bedrohlich bellenden deutschen Schäferhund (Shane, 1975) oder den MGM-Löwen, dessen beeindruckendes Brüllen durch ständige Wiederholung zu einer wirkungslosen Machtbehauptung reduziert wird (MGM, 1975). Allen Filmen gemeinsam ist die Theatralik ihrer Inszenierung, die eine gespannte Erwartung evoziert, die jedoch nicht erfüllt wird. Zusätzlich zu den Filmen zeigt der Kunstverein ein Portfolio der Performances sowie eine Auswahl von unterschiedlich farbigen Schallplatten, deren Titel auf Label und Cover darauf hinweisen, dass es sich um Tonaufnahmen z.B. von Naturkatastrophen wie Tornado, Waldbrand oder Erbeben handelt: Themen, die erschreckende Assoziationen hervorrufen, jedoch wird der Betrachter durch die Art der Präsentation auch auf emotionaler Distanz gehalten und der konzeptuelle Charakter des Werks betont.

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Jack Goldstein