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Jack Goldstein setzt sich in seinen Bildern mit zwei Medien auseinander: mit der Malerei und der Fotografie. Alle seine Arbeiten sind von der Fotografie vorformuliert. Die Motive der Foto-Vorlagen, die er für die Umsetzungen auf große Leinwände auswählt, sind u.a.: Gewitter, Sonneneruptionen, langzeitbelichtete nächtliche Sternenhimmel und Städte im Licht von Flakfeuern und Bombenexplosionen, aufgenommen im Zweiten Weltkrieg. In vielen Fällen sind seine Vorlagen Schwarz-Weiß-Fotos, die er farblich umsetzt, wobei seine Farbangaben meistens von der Authentizität bestimmt sind. Wenn er davon abweicht, so deshalb, um seine Aussagen deutlicher zu machen.

Die Umsetzung in das Medium Malerei ist zum einen geprägt von den überwiegend sehr großen Formaten, zum anderen von einem "anonymen" Farbauftrag mittels Spritzpistole. Nur ganz sparsam benutzt Goldstein den Pinsel.

Diese augenfälligen formalen Eigenschaften bewirken zweierlei: das Foto wird verfremdet, indem es in die Materialität der Malerei übertragen wird; diese Malerei jedoch scheint sich beinahe zu verleugnen. Denn durch die Neutralität des Farbauftrags verliert sie eine ihrer wesentlichen und üblichsten Eigenschaften: in ihrer Handschriftlichkeit Ausdrucksträger der Künstlerpersönlichkeit zu sein. So verursacht allein die Form der Bilder einen eigentümlichen Zwiespalt der Betrachtungsweisen.

Die Inhalte der Bilder Goldsteins sind im wesentlichen gewaltsame natürliche oder kriegerische Vorgänge, himmlische und irdische Lichterscheinungen. Im Grunde handeln die Bilder von dem Nicht-Darstellbaren, das die Menschen immer fasziniert hat und für das die unterschiedlichsten Metaphern gefunden wurden, vom gleißenden Licht und vom Grauen des Krieges und indirekt auch vom Tode. Von Erlebnissen und Empfindungen, deren Darstellungsversuch im Zeitalter der Industrialisierung der Medien, das heißt ihrer massenhaften Reproduzierbarkeit so häufig mit dem Attribut des Kitsches versehen ist und der nicht selten dazu benutzt wird, Emotionen zu manipulieren. In Goldsteins Umsetzung verlieren die Vorlagen aber ihren ursprünglichen emotionellen Gehalt.

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Jack Goldstein - Feuer/Körper/Licht