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Unter der Prämisse, heutige Raumauffassungen zu überprüfen und damit verbundene Wahrnehmungsformen aktuell zu verfolgen, sind Jonas Dahlberg (1970, Stockholm) und Ján Mancuska (1978, Prag) eingeladen, im Bonner Kunstverein im dialogischen Prinzip auszustellen. Das Format „Ausstellung“ wird im jüngeren Kunstgeschehen zunehmend zum Ort der eigentlichen Werkgenese. Das dialogische Prinzip bildet beiden Künstlern Anstoß, ihre eigene Arbeit im Spiegel des anderen zu präsentieren und weiter zu entwickeln. Die Künstler agieren miteinander und reagieren aufeinander: Es werden unterschiedliche Werke erarbeitet, die sich an einer Schnittstelle treffen.

Dahlberg fiel auf der Venedig Biennale 2003 bereits mit einem Werk auf, das dem Betrachter förmlich den Boden unter den Füßen entzog. Bei der Filminstallation befand sich der Betrachterstandpunkt auf derselben Höhe wie der projizierte Raum, der sch langsam und stetig in der Vertikalen verschob. Ján Mancu‰ka wird in diesem Jahr einen Teil den Tschechischen Pavillon der Biennale in Venedig mitgestalten. Er erhielt außerdem das einjährige Stipendium im Künstlerhaus Bethanien, Berlin. Sein Werk setzt in der osteuropäischen Tradition der Konzept-Kunst an, wobei Sprache immer auch als skulpturale Form zur Geltung kommt. So unterschiedlich das Werk beider Künstler ist, die Frage nach der Raumerfahrung nimmt in beiden Positionen eine zentrale Bedeutung ein. Während Dahlberg mit dem Medium Video Räume vermisst, sie mit cineastischen Ansätzen verschiebt, sie gleiten und schweben lässt, breitet Mancuska Sprache im Raum aus, deren Bedeutung sich erst in der Bewegung im Raum vermittelt.

Stationen:
30.09.05 - 27.11.05 Kunstverein Bonn
08.04.06 - 28.05.06 Kunsthalle St. Gallen