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Die Galerie Stefan Röpke freut sich, die erste Einzelausstellung des in New York lebenden, kanadischen Künstlers Jason Gringler in Deutschland ankündigen zu dürfen. Die Ausstellung "vergehende Zeit in der konstruierten Leere" ist vom 13. März bis zum 18. April 2009 zu sehen.

Jason Gringlers Arbeiten erreichen einerseits durch die Verschiedenheit der verwendeten Materialien und andererseits durch die Vielzahl der angewandten Techniken eine sehr komplexe visuelle und physische Präsenz. So schafft es Gringler in seinen Arbeiten gleichzeitig den Prozess des Entstehens und die Inspiration, die dahinter steht, offen zu legen. Die entstehenden Spannungen und Dialoge zwischen Bild und Betrachter resultieren aus dem Zwiespalt der Natürlichkeit und der gleichzeitigen Begrenztheit der Materialien (mit Gringlers Prozess der Konstruktion, Zerlegung und Rekonstruktion) und unterstützen so die Komplexität seiner Arbeiten.

Industrielle Materialien wie Plexiglas, Acryl, Sprühlack und Spiegel beziehen sich auf die unmittelbare Umgebung seines Ateliers. Gringler verwendet was immer Ihm zur Verfügung steht, entweder gekauft oder auf der Straße gefunden. Die verschiedenen Strukturen der verwendeten Farbe kombiniert Gringler mit teils transparenten Plexiglasstücken, die es ermöglichen, bis auf die hölzerne Struktur der „Leinwand“ zu blicken und so die ganze Größe und Tiefe der Bilder zu erfassen. Demgegenüber dienen die verwendeten Spiegel und Vinylklebebänder als Reflektionsfläche von Bewegungen im Raum, wie zum Beispiel eines Betrachters, der am Werk vorbei läuft. Außerdem ermöglichen die reflektierenden Spiegel die Einbindung der das Kunstwerk umgebenden Architektur und schaffen so eine teils surreale, fast cineastische Atmosphäre. Die Arbeiten wirken auf den ersten Blick schwer und unnachgiebig, bei genauerer Betrachtung strotzen sie aber vor Bewegung, Dynamik und Leichtigkeit.

Obwohl viele der einzelnen Elemente seiner Arbeiten geprägt sind von Zerstörung und unterschwelliger Aggression (zertrümmerte Spiegelstücke, Graffiti, Farbspritzer, Holzsplitter, Glasscherben etc), erreicht Gringler in der Gesamtbetrachtung ein unglaubliches Gleichgewicht, welches die Arbeiten kontrolliert und fast friedlich erscheinen lässt.

Jede einzelne Arbeit entsteht durch Zerstörung, Zerlegung und Neukompositionen aus vorangegangenen Arbeiten, sowohl kleinen als auch großen. Dabei opfert Gringler alte Arbeiten und Ideen für neue Kompositionen, immer und immer wieder. So schreitet der Prozess der Selbst-Kannibalisierung, wie Gringler ihn nennt, unaufhörlich voran. Jedes seiner Werke fungiert dabei wie ein persönliches Tagebuch und bringt ihn Schritt für Schritt voran; ein Skizzenbuch wird dadurch fast überflüssig.

Die Titel seiner Arbeiten lassen es manchmal erahnen: Sein Schaffen weist viele Parallelen zu seiner philosophischen Betrachtung des Lebens auf. Jede Erfahrung der Vergangenheit bildet einen Teil der Grundlage für alle Entscheidungen in der Zukunft – sozusagen der Versuch sich ständig zu verbessern. Auf ganz ähnliche Weise spielen die immer nur begrenzt einsetzbaren Materialen eine wichtige Rolle, denn Ihre begrenzte Einsatzfähigkeit versteht sich als Herausforderung, den Gewohnheiten und Versuchungen des täglichen Lebens zu widerstehen, sich auf Neues einzulassen, Experimente zu wagen und sich selbst mit jeder Arbeit an die eigenen Grenzen zu bringen.

Jason Gringler hatte bereits Einzelausstellungen in Toronto und New York. Außerdem nahm er an zahlreichen Gruppenausstellungen in den USA und Kanada teil. Der Künstler ist bei der Vernissage am 13. März 2009 in der Galerie anwesend.

Ausstellungseröffnung: Freitag, 13. März 2009, 18-21 h Ausstellungsdauer: 13. März - 17. April 2009 Der Künstler ist anwesend.

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Jason Gringler
"vergehende Zeit in der konstruierten Leere"