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Die Ausstellung FOREST zeigt 45 Arbeiten der in Essen lebenden Fotografin Jitka Hanzlová und gibt den Querschnitt eines Langzeitprojektes wieder, welches in ihrer tschechischen Heimat entstanden ist.

Jitka Hanzlová fotografierte in den vergangenen fünf Jahren Wälder, nahe der Karpaten. Es ist eine fotografische Rückbesinnung auf ihre Kindheit, eine Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln. Nach ihren Porträtserien auf dem Land und in den Städten wendete sie sich dem offenen Thema FOREST zu. Der mythische Ort wird von ihr erkundet und über verschiedene Sichtweisen dargestellt. Sie zeigt den Wald als Metapher, als konkrete Landschaft, aber auch als Ort, an dem die Grenze zwischen Phantasie und Wirklichkeit dünn wird.

Die Fotografin zeigt in diesen neuen Arbeiten eine Innensicht des Waldes zu verschiedenen Jahreszeiten. Kleine Lichtungen, verschneite Hochwälder, Baumgruppen und Äste, die wie ihre Bilder von Spinnen, die vor dem wolkigen Himmel langsam ihre Fäden spannen, Details dieser stillen Natur wiedergeben. Der britische Schriftsteller, Maler und Kunstkritiker John Berger bezeichnet ihre Fotos in seinem begleitenden Buchtext als zeit- und schwerelos. Eine Bildwirkung, die durch die müde Farbigkeit der Bilder verstärkt wird. Nur in einigen blitzen Farbakzente auf, wenn sich beispielsweise pinkfarbene Blütenblätter kontrastreich von einem grünalgigen Tümpel abheben.

Der Wald besteht, wie John Berger treffend sagt, aus dem ‚dazwischen’; zwischen den Bäumen, zwischen dem Untergrund und den Lichtungen, zwischen allen Lebenszyklen und Zeitskalen. Jitka Hanzlová begab sich mit der Kamera in diese Zwischenräume, und ihre Fotos zeigen die Natur des Waldes als gleichermaßen einladend, verboten und angsteinflößend.

Zur Künstlerin: Jitka Hanzlová wurde 1958 in Náchod in der Tschechoslowakei geboren. 1982 kam sie nach Deutschland und studierte Fotografie und Kommunikationsdesign in Essen. Sie wurde 1993 mit dem Otto-Steinert-Preis ausgezeichnet, 2002 wurde sie für den Londoner Citibank Prize für Fotografie nominiert und erhielt 2003 den Grand Prix Award – Project Grant 2003, Arles. Sie nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen teil und wurde international in Einzelausstellungen gezeigt.

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Jitka Hanzlová: FOREST
Fotografisches Kabinett