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Joachim Bandau Transparente Verdichtung
30.06. - 17.09.2022
  Nosbaum Reding freut sich, die erste Einzelausstellung in Luxemburg des deutschen Bildhauers und Malers Joachim Bandau (*1936) präsentieren zu dürfen. Bandau gehört neben Dan Flavin, Donald Judd und Sol LeWitt zu einer Gruppe von Künstlern, die dem Abstrakten Expressionismus der Nachkriegszeit in den 1960er Jahren eine minimalistische Formensprache entgegensetzten. Zu seinen frühen vielbeachteten Werken gehören teils mobile, an Sarkophage oder Särge erinnernde Behälter und Modelle von Bunkern, in denen der Künstler Themen wie körperliche Einschränkung und Isolierung behandelt.   Später konzentriert er sich zunehmend auf die Malerei, etwa in der fortlaufenden Serie der Schwarz-Aquarelle, in denen Überlagerungen von geometrischen Formen in unterschiedlichen Schwarztönen transparente Kompositionen bilden, die mit unserer Wahrnehmung von Fläche und Tiefe spielen. Das Ergebnis eines akribischen und zeitaufwändigen Prozesses, bei dem der Künstler über mehrere Tage oder Wochen hinweg eine Schicht nach der anderen aufträgt, rufen die scheinbar im Raum schwebenden oder sich bewegenden Bilder Assoziationen zur frühen Fotografie und zum Kino, aber auch zu Textilmustern auf.   Mitte der 1970er Jahre entwickelt sich Bandaus skulpturales Schaffen von biomorphen Strukturen hin zu einem minimalistisch geprägten Vokabular aus geometrischen Formen. In Anlehnung an sein malerisches Werk erkunden seine raumgreifenden Strukturen die Spannungen zwischen Masse und Hohlraum, Präsenz und Absenz. Die Ausstellung Transparente Verdichtung bei Nosbaum Reding Luxembourg zeigt eine Auswahl neuerer Gemälde und Skulpturen, in denen der Künstler seine Erforschung des Raums und der Rolle der Zeit bei der Entstehung des Kunstwerks fortsetzt.   Joachim Bandau (*1936 in Köln) hat in den 1960er Jahren neben Gerhard Richter, Joseph Beuys und Imi Knoebel an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert. 1966 war er Mitbegründer des Künstlerkollektivs K66. Seine selbstfahrenden Kabinen-Mobile, die in der Sektion „Utopian Design“ der documenta 6 in Kassel 1977 gezeigt wurden, erhielten viel Zuspruch von der Kritik. Seit den 1960er Jahren sind seine Arbeiten in Einzelausstellungen weltweit gezeigt worden, darunter im Museum Ludwig in Köln, im M HKA in Antwerpen, im SculptureCenter in New York, im Haus der Kunst in München und im Palais des Beaux-Arts in Brüssel. Sie befinden sich zudem in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen wie dem Centre Pompidou in Paris, dem Kunstmuseum in Basel, den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden und dem Museum Ludwig in Köln.