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In der mit der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, in Köln konzipierten Ausstellung Joachim Brohm – COLOR werden mit insgesamt rund 160 Exponaten verschiedene Bildkonvolute vorgestellt, die zwischen 1980 und 2010 in Deutschland, Frankreich, den USA, Portugal und Japan entstanden sind. Darunter befindet sich eine nennenswerte Anzahl von Photographien, die parallel zu seinen bekannten Werkgruppen aufgenommen wurden, doch erst jetzt zum ersten Mal gezeigt und publiziert werden. Einbezogen sind etwa die einzig noch vorliegenden frühen Abzüge Joachim Brohms Aufnahmen von Kleingärten aus dem Ruhrgebiet (1980) ebenso wie ausgewählte Bilder aus den Reihen Ruhr (1980–1983), Küste (1981/82), Paradis (1982), Ruhrstadt (1988–1992), Ohio (1983–1984), Areal (1992–2002), Japan (2006) und Culatra (seit 2008).

Joachim Brohm (*1955), der seit vielen Jahren in Leipzig lebt und an der dortigen Hochschule für Grafik und Buchkunst in der Lehre und als Rektor tätig ist, hatte sich schon während seiner Studienzeit an der Universität Essen GHS/Folkwang dazu entschlossen, mit dem Medium der Farbphotographie zu arbeiten. Anders als die Schwarzweiß-Photographie, die als künstlerisches Medium schon lange international eingeführt war, hatte die Farbphotographie zu Beginn der 1980er-Jahre in Europa und Deutschland kaum Einzug gehalten. Doch wurde sie an den Hochschulen in Essen und Düsseldorf, insbesondere vor dem Hintergrund von Katalogen und Monographien aus den USA als neu zu entdeckende Ausdrucksform diskutiert. Auch der damalige Kontakt zu Michael Schmidt und den mit ihm verbundenen international aktiven Berliner Kreis erwies sich für Joachim Brohm als einflussreich und erweiterte sein photographisch-künstlerisches Umfeld. Folgerichtig ging er nach Ende seines Studiums in Essen 1983 für ein Jahr an die Ohio State University, Columbus, und studierte ergänzend bei Allan Sekula und Jonathan Green. In Ohio sollte er in nächster Umgebung der aktuellen amerikanischen Diskussion über Photographie folgen und in Reaktion darauf, eine eigene praktische Arbeit umsetzen, die ein besonderes Pendant zu jenen Bildern lieferte, die er zuvor etwa im Ruhrgebiet mit ähnlichem Impetus aufgenommen hatte. Seine Vorläufer waren William Eggleston, William Christenberry, Stephen Shore oder Joel Meyerowitz.

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Joachim Brohm
Color
Kuratorin: Gabriele Hofer-Hagenauer