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Die Arbeiten des Konzeptkünstlers Jochem Hendricks hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck. Die Installation Meute (2007), eine Gruppe präparierter Kampfhunde, belegte die Räume der Galerie mit einer bedrohlichen Atmosphäre und forderte den Besucher auf, seine Haltung gegenüber einer klischeehaft unterstellten Bedrohlichkeit zu reflektieren. In der Ausstellung Horizontal Hairdo (2009) durchzog die Galerieräume ein wandfüllendes Haar einer Philippina, die sich für diese Arbeit ihr langes Haupthaar abschneiden ließ und das Strähne für Strähne von einer Gruppe von Frauen in Kamerun zu einem fortlaufenden Haarstrang von ca. 40 km Länge verklebt wurde.

In seiner fünften Einzelausstellung in der Thomas Rehbein Galerie zeigt Jochem Hendricks in Zusammenarbeit mit Magdalena Kopp, eine neue Werkgruppe aus verdeckten Film- und Fotoaufnahmen von politischen Auseinandersetzungen, Demonstrationen, Hausräumungen, Banküberfällen oder Unfallkatastrophen aus den 70er und 80er Jahren.

Durch eine raumfüllende Bilderflut parallel projezierter Filme wird die Galerie zu einem Überwachungsraum umfunktioniert. Schwarzweisse Silbergelatine Fotografien werden als klassische Vintage Abzüge wie Fahndungsfotos in serieller Reihung präsentiert. Das gesamte Material entstammt den Archiven polizeilicher Ermittlungen. Die Fotoabzüge werden von Magdalena Kopp geprinted, einer Fotografin, die im genannten Zeitraum als Mitglied der Revolutionären Zellen und als Ehefrau von Carlos im internationalen Terrorismus aktiv war. Späher und Ausgespähte begegnen sich in umgekehrten Rollen noch einmal, die beiden Fronten werden in den Fotoabzügen vereint.

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Jochem Hendricks
Crime - Terror - Riots