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Im Appartement von café au lit wird mit dem gemeinnützigen Verein SUCRE (SUpport à la CREation) junge zeitgenössische Kunst ausgestellt. Der Schwerpunkt der gezeigten Arbeiten liegt auf Fotografie. Als erste Ausstellung zeigt café au lit die Arbeiten von Jochen Lempert. Er studierte Biologie in Bonn, lebt und arbeitet als freier Künstler in Hamburg. Im Jahr 2000 erhielt er den Gabriele Peters-Preis für Phantastische Wissenschaft. Seine seriellen Fotografien stellen die Grenzen zwischen Leben und Tod, Realität und Fiktion in Frage. Seine Kunst wird so zur eigenständigen Forschung an den ästhetischen Formen der Natur. Formen, die für die Naturwissenschaften Gegenstand von Studien über Muster und Modelle in der Tierwelt sind, gewinnen auf den Bildern eine grafische Autonomie, die sich vom bloßen dokumentarischen Abbild löst. Die sehr grobe Körnung und das meist matte, kartonartige Papier verleiht den Bildern eine eigentümliche Objekthaftigkeit. "Lemperts photogrammatische Annäherungen an die Natur muten auf den ersten Blick alchemistisch an. […] Mit der Experimentalfilmgruppe „Schmelzdahin“ […] unterzog er Super-8-Filmmaterial den unterschiedlichsten Prozessen, der Einwirkung von Chemikalien, Feuer oder z.B. das von Algen bei längerer Exposition in Wasser […]. In Lemperts heutigen Untersuchungen […] ist ein hintergründiger Humor […] spürbar. Auf doppelte Weise führt er die menschliche Suche nach Zeichen und Symbolen in die Irre. In dem Labyrinth vermeintlicher Physiognomien spielt er mit der menschlichen Vorstellungskraft. Seine Luminogramme verstehen sich als unmittelbare Dokumentation und verwehren sie sich einer symbolhaften Zuordnung. Lempert verweist so auf eine Welt ohne Zeichen, in denen sich nicht die menschlichen Sichtweisen reflektieren, sondern mehr das Gezeigte selbst zeigen kann."

Tim Otto Roth, http://www.photogram.org/position/lempert/, 170105

Pressetext

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Jochen Lempert: Der Schwarm / la nuée / the swarm