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Der Münchner Maler Johannes Lotz, geboren 1975 in Saarbrücken, ist mit der Ausstellung „Gräben der Minne“ erstmals mit mittel- und kleinformatigen Leinwandarbeiten und Malerei auf Holz in der Galerie Kramer Fine Art vertreten. Zuletzt erhielt er den “Schnell und Steiner – Kulturpreis Kunst und Ethos” in Regensburg.

Farben, formale Strukturen und flüchtige Formen greifen in Lotz‘ Arbeiten spannungsreich ineinander. Dass aus diesem Kanon zuweilen Elemente an die Neue Figurative und Strömungen des jüngeren 20. Jahrhunderts anklingen, ist dabei ebenso spannend wie konsequent für das gesamte Werk von Johannes Lotz.

Der Künstler zeigt eine eloquente Malerei, konzentriert und dabei spontan im Ausdruck. Das umfängliche Spiel mit kunsthistorischen Stil- und Sujet-Zitaten findet seinen Widerhall in einem oft emphatischen, manchmal fast aggressiven Gestus, wie er sich zum Beispiel in der bemalten, angesägten und mit Bohrern gravierten Holztür findet, die in der Ausstellung zu sehen ist. Entsprechend provokativ fällt die Hängung der Arbeiten aus, die sich dem Ausstellungsraum öffnet, punktuell aber kumuliert, oder sich widersetzt und entzieht, um als Gesamtwerk den Galerieraum installativ einzubeziehen.

Parallel zu denen des 20. Jahrhunderts, finden sich in Lotz‘ Bildsprache Reminiszenzen an mittelalterliche Elemente, die selbstverständlich in die Jetztzeit, die eigene Weltsicht und die Handschrift des Künstlers transponiert werden. Man muss schon genau schauen, um zu erkennen, was eigentlich dargestellt ist, so sehr entziehen sich Figuren und Gegenstände einer eindeutigen Zuordnung. Fast unleserliche Schriftzüge innerhalb der hoch dynamischen Malerei bleiben für den Betrachter gemeinerweise meist unleserlich, so dass „Schrift“ zwar vorhanden, aber eher rätselhaft bleibt.

Wichtig wird dem Maler die Sichtbarmachung seiner Realität sein, die auf einer reflexiven, zuweilen surrealen und eher metaphysischen Ebene beschrieben wird. So wenig diese Realität in ihrer Komplexität greifbar ist, so wenig wird sie konkret dargestellt. Besonders sensibel gelingt Lotz dies auch in den „Versuchen über das Denken am Wasser“, den kleinen mit Tusche und Aquarell bemalten Holzbildern, die so fern der Darstellung des Gegenstandes Wasser sind, dass nur die Leichtigkeit der Farben und eine lockere Linienführung das Sujet und die Situation während der Plein Air Malerei an der Isar beschreiben.

Das Interesse des Künstlers an Spirituellem und Philosophischem offenbart sich auf den zweiten, dritten Blick. In Verbindung mit den Titeln der Arbeiten bilden sich epische Kompositionen; die „Gräben der Minne“ beschreiben als Titel der gesamten Ausstellung nicht nur dieses Charakteristikum, sondern zeigen dem Betrachter, über den Weg einer musikalischen Erinnerung, den Zugang zum Werk.

Johannes Lotz studierte Freie Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Mainz. 2001 machte er sein Diplom bei Prof. Friedemann Hahn und von 2002 – 2004 folgte ein Aufbaustudium “Bildnerisches Gestalten und Therapie” an der Akademie der Bildenden Künste in München.

Laufzeit verlängert bis 19. April 2013

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Johannes Lotz
Gräben der Minne, Malerei