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In seiner zweiten Einzelausstellung in der Galerie Lena Brüning zeigt Johannes Weiß neue Skulpturen, Lichtobjekte und Aquarelle.

Seit einiger Zeit beschäftigt sich Johannes Weiß mit Keramik. Die Ursprungsformen der neuen Skulpturen sind in seinem Atelier zu finden. Überreste von Holzarbeiten, kleine, nicht mehr eindeutig zuzuordnende Materialproben und Formen, die bereits partiell für andere Skulpturen verwendet wurden, werden "recycelt" und für neue Arbeiten wiederverwendet. In Ton abgeformt, aufeinander gestapelt oder neben- und übereinander arrangiert und mit monochromen, kräftigen Farben überzogen, bilden sie neue, abstrakt-konstruktivistische Formen. Vorhergegangene Arbeitsprozesse werden so wieder aufgenommen und in einen neuen Zusammenhang übertragen.

Die Aquarelle zeigen Strukturen und Systeme, sich auffaltende, überlagernde Muster, die eine organische Dynamik ausstrahlen. Sie visualisieren den Versuch, den Charakter der heutigen Zeit, der durch das Internet extrem schnellebig, undurchsichtig und vielschichtig gewordern ist, auf Muster zur reduzieren und zu visualisieren.

Insgesamt vermittelt die Ausstellung einen optimistischen, zukunftsgewandten Eindruck, und greift damit die Ideen und Stimmungen der siebziger Jahre auf. Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Spannungen finden heute wie damals große soziale und politische Umwälzungen statt. Die Welt in ihrer Ambivalenz befindet sich an einem Wendepunkt, an dem sich neue Möglichkeitsräume eröffnen. Dieses Bewußtsein prägt auch den künstlerischen Prozess von Johannes Weiß, der einer Suche nach neuen Lösungen und Modellen entspricht.

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Johannes Weiß 
Verhalten