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1912 in Los Angeles geboren, gehört der heute 80-jährige amerikanische Avantgarde-Komponist John Cage zu den singulären Erscheinungen dieses Jahrhunderts. Er hat die Musik revolutioniert. Er hat die Welt der Geräusche und der Stille musikfähig gemacht und er hat demonstriert, dass der Zufall in der Musik keineswegs der Konstruktion unterlegen ist.

Nie hat sich Cage auf eine Sparte, auf eine einzige künstlerische Tätigkeit festlegen lassen wollen. Der Wille ein "freier Mann" zu sein, wurde für ihn lebensprägend. So beantwortete er einst auch die Frage nach der Charakterisierung seiner Person mit einem Wortspiel: "In welchem Käfig (cage) man sich auch immer befindet - man soll ihn verlassen." So wirkte John Cage als Komponist wie als Philosoph, als Dichter, Erfinder und Lehrer, als Pilzkundler wie als Bildkünstler.

Für diese Ausstellung wurden Leihgaben aus der ganzen Welt, insbesondere aus Amerika zusammengetragen. Es ist ein in seiner Art einmaliges Unternehmen. Zuvor war die Ausstellung nur im Kunsthaus Zürich zu sehen. Erlangen ist die einzige Station in Deutschland.

Bei aller Unterschiedlichkeit in Form und Technik haben die ausgestellten Arbeiten etwas gemeinsam: die Verdeutlichung des jahrzehntelangen Werkkonzepts von John Cage. Es wird mitbestimmt durch die "Unbestimmtheit" im "Zufall" und durch die in der Natur nirgendwo wirklich vorhandene "Stille". Neben den Zeichnungen in ihrer konzentrierten Sensibilität, den Watercolors in ihrer meditativen Ruhe weisen besonders die Partituren in ihrer grafischen Qualität auf das gleichermaßen visuelle wie klanglich ausgerichtete Denken von John Cage hin.

"Die Künste existieren nicht isoliert voneinander, sondern ziehen einander ins Gespräch. Vieles in der neuen Musik (kompositorische Mittel, Notationen, die grafisch sind) ist eine Erwiderung auf die moderne Malerei und Skulptur (Marcel Duchamp, Großes Glasbild, das von seiner Umgebung nicht mehr getrennt ist; das 'Fundobjekt', die geworfenen Fäden). Jede Kunst kann jedoch vollbringen, was die andere nicht vermag. Es ist daher vorauszusehen, dass auf die neue Musik eine neue Malerei antworten wird - eine, die wir noch nicht gesehen haben." (John Cage)

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John Cage - Partituren, Grafik, Zeichnungen, Aquarelle