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Aus der von Jörg Sasse seit 1993 kontinuierlich weiterentwickelten Reihe der Tableaus zeigt die Galerie Wilma Tolksdorf aktuelle Arbeiten von 2010. Ergänzend dazu werden Lost Memories präsentiert - Werke, mit denen der Künstler seit 2009 einen neuen künstlerischen Ansatz verfolgt.

Zwischen dem Realismus der Tableaus und der Abstraktion der Lost Memories entsteht ein Spannungsfeld, das in jeder einzelnen Arbeit von Sasse ebenfalls zu finden ist: Bisweilen stehen organische im Verhältnis zu rhythmischen Strukturen, die Behauptung von Räumlichkeit wird in Flächen aufgelöst und umgekehrt, oder eine realistische Darstellung wird von einem "All-Over" überlagert. Derartige Schichtungen und Verschränkungen gehören zu Sasses Arbeitsmethoden, mit denen er in seine Bildwelt verführt. Dabei löst sich selten die Spannung auf - selbst wenn sie sich zunächst als durchschaubar zeigt. So scheint zum Beispiel in Tableau "1499, 2010" ein Kunstflugzeug in Seitenlage fotografisch eingefroren, kippt aber beim zweiten Hinsehen entgegen seiner eigentlichen Flugrichtung aus dem Bild: Bewegung - Stillstand - Form - Fläche.

Jörg Sasse behauptet Einzelbilder, deren Sujets wegen ihres Realismus' zwar in klassischen Kategorien zu verorten sind. Doch genau diese Verortung wird vom Künstler immer wieder vorsätzlich sowohl im Einzelbild als auch in der gesamten Ausstellung virtuos gebrochen.

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Jörg Sasse
Tableaus und Lost Memories