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Die bleibende Bedeutung des Werkes und der Person von Joseph Beuys ist heute klar erkennbar. Nach seinem Tod, am 23. Januar 1986, wurde vielfach spekuliert, ob das Fehlen des agierenden Künstlers nicht doch unausweichlich zu einem Niedergang des Interesses an seinem Schaffen führen würde. Heute, 20 Jahre später, bestätigt sich die Zuversicht derer, die keinen Moment daran gezweifelt haben, dass es sich bei Joseph Beuys um einen Künstler handelt, dessen Wirkung keineswegs mit dem 20. Jahrhundert zu Ende gegangen ist.

Von Anfang an war das Museum Schloss Moyland mit dem Joseph Beuys Archiv ein Ort dieser Zuversicht – der Ort der weltweit größten Beuys-Sammlung und die zentrale Quelle für die Beuys-Forschung – und es ist denn auch nicht zuletzt aus diesem Grunde eine Selbstverständlichkeit, dass gerade hier des Todes von Joseph Beuys mit einem mehrtägigen, und vielseitigen Programm gedacht wird, das nicht nur ehrender Rückblick, sondern auch Bestandsaufnahme und anregungsreicher Impuls für die Zukunft sein will.

Joseph Beuys Archiv / Quiz / Recherche Das Joseph Beuys Archiv ist eine internationale Forschungseinrichtung, deren Aufgabe die Erforschung von unterschiedlichen Themen zu Leben, Werk und Wirken von Joseph Beuys bis in die Gegenwart ist. Der Bestand des Archivs setzt sich aus zahlreichen Archivalien und Dokumenten über das Leben und das künstlerische Schaffen von Joseph Beuys zusammen, wie z.B. Fotografien, Zeitungsartikel oder eine umfangreiche Bibliothek. Das Joseph Beuys Archiv hat ein Quiz mit zwölf Fragen zu Leben und Werk von Joseph Beuys zusammengestellt, das an den drei Veranstaltungstagen vor Ort gelöst werden kann. Die Beantwortung der zum Teil recht anspruchsvollen Fragen soll Anlass sein, im Joseph Beuys Archiv mit Unterstützung der dortigen Mitarbeiter entsprechend zu recherchieren. Eine Besichtigung des Filmprogramms ermöglicht ebenfalls die Lösung so mancher Frage. Interessante Preise warten auf die Gewinner!

Film Zahlreiche Filme – Dokumentarfilme sowie Filme über Aktionen von Joseph Beuys –zeichnen an den drei Veranstaltungstagen ein umfassendes Bild desjenigen Künstlers, der wie kein anderer die Synthese von Kunst und Leben praktizierte. Filme über Aktionen von Joseph Beuys, wie »Eurasienstab«, »Celtic« oder »Coyote. I like America and America likes me« sind wichtige Quellen dieser für Beuys charakteristischen Kunstform, die nur in dem Raum und für die Zeit der Aufführung existierte. Zwei Dokumentarfilme geben tiefe Einblicke in das Leben von Joseph Beuys und vermitteln grundlegende Kenntnisse über die zentralen Themen seines künstlerischen Schaffens: der Klassiker unter den filmischen Beuys-Biografien »Jeder Mensch ist ein Künstler« von Werner Krüger, der seinen Film zu Lebzeiten und mit Beuys drehte und einer der jüngsten Beuys-Filme, entstanden in der SWR-Reihe »Deutsche Lebensläufe«, aus dem Jahr 2001 von Thomas Palzer.

Führung Für Begegnungen mit den Werken selbst sollen Führungen Anstöße geben: Arbeiten zum Thema „Schmerz, Tod und Erlösung“ machen anschaulich, dass Leiden und auch der Tod für Beuys stets auch heilende und hoffnungsvolle Aspekte mit einschließen. Speziell für Familien und für Kinder ab 6 Jahren wird eine Führung „Joseph Beuys und die Tiere“ angeboten.

Beuys-Sammler im Gespräch. Eine Podiumsdiskussion Der Aufbau einer eigenen Sammlung ist eine besondere Art und Weise, sich dem Werk eines Künstlers zuzuwenden und sein Andenken zu bewahren. Der Impetus, zu sammeln und eigene Schwerpunkte zu setzen, kann dabei sehr unterschiedlich sein. Die Brüder van der Grinten haben seit 1951 die weltweit größte Sammlung mit vor allem frühen Werken von Joseph Beuys aufgebaut. Franz Joseph van der Grinten wird sich in diesem Gespräch mit weiteren prominenten Beuys-Sammlern unterhalten: René Block, der, ebenfalls vom Niederrhein stammend, sich auf Fluxus konzentrierte, Prof. Dr. Dr. Axel Hinrich Murken, den insbesondere das Thema Beuys und die Medizin interessierte und Dr. Ludwig Rinn, der ohne die Idee einer ‚Spezialisierung’ aus einem umfassenden und unmittelbaren persönlichen Interesse heraus sammelte und v.a. Vitrinenobjekte und Zeichnungen sein eigen nennt.

Joseph Beuys – Kunst und Antikunst. Eine filmische Podiumsdiskussion Am 22. Januar 2006 um 19.30 Uhr wird dann Dr. Eugen Blume, Leiter des Joseph Beuys Medien-Archivs im Museum Hamburger Bahnhof, Berlin, den Film einer vehement geführten Podiumsdiskussion mit Joseph Beuys, Max Bill, Max Bense, Arnold Gehlen und Wieland Schmied vorstellen.

Museumspädagogik Einen Vormittag, den 23. Januar 2006, haben wir speziell für Schulklassen reserviert. Durch die besondere Vielfalt der Veranstaltungen können wir den SchülerInnen ein Angebot über das sonst Übliche hinaus machen, um den Künstler und Menschen Joseph Beuys, das Joseph Beuys Archiv und das Museum Schloss Moyland kennen zu lernen. Vortrag, Film und Führungsgespräch sind thematisch aufeinander abgestimmt und beziehen sich entweder überwiegend auf die Tiere im Werk von Joseph Beuys oder auf von ihm vorgeschlagene Kommunikationsformen. Ein weiteres Highlight ist das Quiz mit Fragen zu Leben und Werk von Joseph Beuys. Für teilnehmende Schulklassen gibt es eine gesonderte Mannschaftswertung mit interessanten Preisen.

Konzert Mit einem Konzert des Kölner Duos Daniela Grenz (Bajan) und Julia Polziehn (Cello) unter dem Titel »Beuys und die Musik« wird am 23. Januar 2006 um 19.30 des 20. Todestages des Künstlers gedacht. Zur Aufführung in der ungewöhnlichen Kombination von Bajan und Cello kommt einerseits »Sports et Divertissements« des von Beuys hoch geschätzten Erik Satie. Im Zentrum des Konzerts stehen zeitgenössische Komponisten, die sich mit dem künstlerischen Werk von Joseph Beuys auseinandersetzen: Stephan Froleyks mit seinen »20 Klängen zu Beuys«, Matthias Pintscher mit seiner auf die Beuys-Installation »dernier espace avec introspecteur« bezogenen Komposition und Bernd Franke mit seinem Joseph Beuys gewidmeten kompositorischen Groß-Unternehmen »Solo XFACH«. Eine Einführung in die Auseinandersetzung aktueller Komponisten mit dem Werk von Joseph Beuys wird zu Beginn des Konzerts der Kölner Musikwissenschaftler Prof. Dr. Hans-Joachim Wagner geben.

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Joseph Beuys zum 20. Todestag
Konzert, Film, Diskussion, Führung, Recherche
Kurator: Ron Manheim