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Der Schweizer Künstler Jso Maeder, der seine Karriere als Maler und Zeichner begonnen hatte, erweiterte im letzten Jahrzehnt seine künstlerisch Ausdrucksweise mit skulpturalen, photografischen und videografischen Elementen. Er wird in der eigens für das Museum konzipierten multimedialen Rauminstallation eine Art Theater- und Wissenslabor konzipieren, die mit sozial- und naturwissenschaftlichen Methoden der Frage nachgeht, wie die Welt (Objekte und Subjekte) denkbar gemacht wird und sich damit Wirklichkeit konstruiert. Dabei verhehlt er nicht seine Skepsis gegenüber der Aufklärung, die er als „Vernichtungsrampe“ für frei florierende Gedanken und Theorien bezeichnet und auf das Gewaltpotential durch stringente Ordnungssysteme (der Aufklärung) verweist.

Jso Maeder propagiert viel mehr das Prinzip des vielschichtigen, laborartigen Systems mit unvorhersehbaren Ergebnissen, die keine Eliminierung, sondern vielmehr die Integration von verschiedenartigen Aspekten und Lösungsmodellen das Wort spricht. Dieses spannende „Gesamtkunstwerk“ ist an der Schnittstelle von Kunst, Philosophie und Naturwissenschaft angesiedelt und überschreitet sehr überlegt die herkömmlichen Strategien und Kategorien des Schönen, Guten und Wahren. Jso Maeders Interesse in der künstlerischen Produktion gilt dem Erkenntniserzeugungsprozess, das niemals vom Geschehen der Umwelt isoliert ist, sondern sich in gesellschaftlichen, politischen, individuellen und physikalischen Gegebenheiten widerspiegeln.

Biografie Jso Maeder

1957 geboren in St. Gallen, Schweiz 1978 / 80 Akademie der Bildenden Künste, Wien

lebt und arbeitet in Zürich

Einzelausstellungen (Auswahl) 1997 „Werkraum“; E. & O. Gubler-Halblützel-Stiftung, Zürich 1995 “Arbeiten am Boden”; Atelier-Galerie, St. Gallen 1992 Analix, Geneva (Katalog) 1991 Galleria Fumagalli, Bergamo 1989 „Definitions“; Galerie Pascal Polar, Brüssel

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Jso Maeder
Zum Glück auf Erden. Fragmente eines Werkblocks 1999-2005
Kurator: Hans-Peter Wipplinger