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Die Werke der Künstlerin Nathalie Grenzhaeuser entstehen auf der Basis fotographischen Bildmaterials, welches in einem Prozess der Digitalisierung neu zusammen gesetzt wird. Es entsteht ein Konglomerat aus fotographischer Dokumentation und fiktiver Bildwelt. Die 2007 in Australien entstandene Serie „Trespassing“ ist eine kritische Auseinandersetzung mit der dortigen Lebenswirklichkeit. Die Künstlerin thematisiert den Rohstoffabbau in Süd- und Westaustralien. Es wird anschaulich, wie eine ehemals von Aborigines mit spiritueller Bedeutung aufgeladene Landschaft inzwischen vorwiegend als Ressourcenreservoir dient. Die Landschaften werden in ihrer Unbegrenztheit und Weite gezeigt, wobei deutlich wird, dass der Mensch trotz seines aggressiven Verhaltens der Natur unterlegen ist. Wie in der 2007 in der Galerie gezeigten Fotoserie „Die Konstruktion der stillen Welt“ sind auch in den neueren Arbeiten die für Grenzhaeuser typischen irrealen Züge deutlich sichtbar. Die kühle Präzision des fotographischen Mediums bleibt bestehen, wird im Rahmen einer Stilisierung sogar besonders herausgearbeitet. Damit transzendiert Grenzhaeuser das Lichtbild hin ins Unwirkliche, in die Zeitlosigkeit ihrer Bilder.

Juliane Dudas Werke sind ebenso digitale Fotoarbeiten, jedoch ist die Entstehung des Bildes offensichtlicher, wird teilweise nicht kaschiert. Sie kombiniert Versatzstücke aus Architektur und Natur und enthebt sie auf diese Weise ihrer ursprünglichen Bedeutung. Die Schauplätze in Dudas Arbeiten sind zunächst unscheinbar und würden im Alltag kaum Beachtung finden – einfache Strassenabschnitte, Häuserecken, verlassene Baracken oder leerstehende Innenräume. Juliane Duda rückt vergessene Lokalitäten, wie z.B. eine ehemalige Fabrik der Nationalsozialisten oder ein sowjetisches Gefangenenlager wieder in das Bewusstsein. Zu etwas Besonderes werden diese Orte, wenn die Künstlerin beginnt, sie zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit oszillieren zu lassen. Eben noch in der Realität verankerte Plätze existieren auf einmal nur noch als Strukturen und Farben im immateriellen Koordinatensystem des Bildes. Häufig wählt Duda grelle und leuchtende Farben zur Kolorierung ihrer Werke und evoziert auf diese Weise den Eindruck des Phantastischen. Auf emotionaler Ebene ist die Bildsprache getragen von Gefühlen der Einsamkeit und Bedrohung.

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Juliane Duda, Nathalie Grenzhaeuser
Hidden Places