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Julião Sarmento, wurde 1948 in Lissabon geboren und gilt als der bedeutendste portugiesische Künstler der Gegenwart. Die Ausstellung in der Galerie mit dem Werkkomplex der „Dirty Drawings“ ist die erste Einzelausstellung des Künstlers in Berlin überhaupt.

Sarmentos Werk umfasst Malerei, Zeichnung, Fotografie, Film und eine neuartige Verbindung von Text und Bild. Die unterschiedlichen Elemente, zeichenhafte, fragmentierte Motive, solche literarischen, fotografischen, filmischen oder kunsthistorischen Ursprungs sowie Textfragmente werden miteinander verknüpft. Die einzelnen Teile sind deutlich voneinander geschieden, sie mögen zueinander in Beziehung treten oder nicht und erzeugen in ihrem lakonischen Fürsichsein eine irritierende Spannung. Sie können auf komplexe menschliche Beziehungen verweisen und Erinnerungen und Erwartungen evozieren. Im Dienst dieser Wirkung stehen die komposi-tionelle und formale Klarheit. Das spezifische Bild- und Motivvokabular erzeugt eine eigene Semantik aus angedeuteten Erzählmomenten, suggestiver Zeichen- und Dinghaftigkeit und alogischer Raum- und Zeitstruktur. Zu der Wirkung gehören die strikte farbliche Beschränkung, die sorgfältige malerische Behandlung, der sinnliche materielle Reiz etwa durch das Arbeiten mit Pigmenten.

Julião Sarmento war 1982 und 1987 auf der Documenta in Kassel vertreten, 1997 und 2001 auf der Biennale in Venedig. Seine Werke befinden sich unter anderem im Museum of Modern Art, New York; im Solomon R. Guggenheim Museum, New York; im Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington; im Centre Georges Pompidou, Paris; im Van Abbemuseum, Eindhoven und in der Pinakothek der Moderne in München. Die Tate Modern, London, hat Julião Sarmento ab März 2010 für ein Jahr einen Artist Room eingerichtet.

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Julião Sarmento
Dirty Drawings