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Am 27. Februar 2009 eröffnet die Berliner Galerie Gilla Lörcher ihre Räumlichkeiten mit der Soloausstellung „DioRama“ des Künstlers Jürgen Eisenacher. Ausgestellt werden großformatige Zeichnungen (Graphit und Copicmarker), die von lebhaften ornamentalen Strukturen geprägt sind. Dass der Künstler Jürgen Eisenacher in seiner Ausstellung „DioRama“ die Zusammenhänge von Kolonialismus und aktueller Migration von Afrika nach Europa thematisiert, erschließt sich erst auf den zweiten Blick. Die Motive der Zeichnungen basieren teils auf alten Lithografien und Siebdrucken aus dem frühen 18. Jahrhundert. Eisenacher kontrastiert kolonialistisch geprägte Bildmotive mit – um nur ein Beispiel zu nennen – Bildern von Bootsflüchtlingen, die von Afrika nach Europa gelangen wollen. Der Künstler verwertet und verfremdet bekannte und durch die Medien vermittelte Motive und Stereotypen und kombiniert diese mit Ornamentstrukturen. Das Ornament als das bindende Glied zwischen den Bildinhalten: es ist Transportmedium und hat bei jeder Zeichnung eine besondere Funktion. Mal wird das Ornament zur bedrohlichen Welle (für die Bootsflüchtlinge), mal zur bedrohlich fremden Alpenlandschaft (für den afrikanischen Handtaschenhändler).