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Sprache auf den Straßen - unter Fremden - ist meist Zeichensprache: en passant, schnelle Gesten und Mimik - vom freundlichen Durchwinken bis zum martialischen Fingerzeig - sind leicht verstehbare Botschaften im anonymen Durchgangsverkehr. Für die Ausstellung „sprachen die keiner versteht“ im EINSTELLUNGSRAUM hat Juro Grau das Fingeralphabet aus der Gehörlosensprache als Grundlage für eine Neuinterpretation genommen.

Zeichnung/Malerei wird zu einer hybriden Botschaft installiert. Juro Grau, 2010 - www.jurograu.de

„Das erste Buch, das Freud veröffentlichte, hieß "Zur Auffassung der Aphasien". Eine kritische Studie. Aphasie - das griechische Wort für „sprachlos“ – bezieht sich auf Sprachverluste bei hirngeschädigten Patienten. Jeder Aspekt von Sprache kann betroffen sein. Manche Patienten verstehen die Wörter, können sie aber nicht sprechen. Manche verstehen nicht, was zu ihnen gesagt wird, oder können keine ganzen Sätze erfassen. Andere wissen, was sie sagen wollen, können aber die Phoneme nicht abrufen, um es auszusprechen. Obwohl Freuds Buch damals keine große Beachtung fand, bleibt vieles von dem, was er darin vorbringt, weiterhin gültig." (Siri Hustvedt: Die zitternde Frau, Rowohlt Verlag, Reinbek 2010, S. 24.)

Die 07. Ausstellung im Jahresprojekt HYBRID des EINSTELLUNGSRAUM e.V.

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Juro Grau
sprachen die keiner versteht