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In den vergangenen drei Jahren wuchs ihr Erfolg von Jahr zu Jahr, was aber nicht sehr überrascht. Denn Justine Ottos figürlich-gegenständliche Bilder brennen sich förmlich in die Netzhaut, faszinieren und verstören zugleich. In der Ausstellung „today is tomorrow’s yesterday“ zeigt die kunst galerie fürth ab dem 9. Mai 2014 aktuelle Leinwandarbeiten der in Hamburg lebenden polnisch-deutschen Künstlerin, die bereits jetzt zu den wichtigen Vertreterinnen der zeitgenössischen figurativen Malerei in Deutschland zählt.

Junge Frauen und Mädchen spielen die Hauptrolle in Justine Ottos postfeministischem Bilduniversum. Männer kommen durchaus vor – als Pappkameraden oder Staffage. Neugierig, selbstbewusst und seltsam distanziert verrichten ihre Protagonistinnen in verdächtig unschuldigem Feinripp oder kurzen, weißen Nachthemden rätselhafte Handlungen, von denen eine latente, unbestimmbare Bedrohung ausgeht. Kühne architektonische Kompositionen, in denen die Welt aus den Fugen geraten ist, dienen Justine Ottos weiblichen Hauptfiguren ebenso als Bühne wie ein Wald voller dunkler Geheimnisse oder eine unverkennbar (national-) sozialistisch geprägte Vergangenheit.

Reale und irreale Elemente verdichten sich in ihren Bildwelten zu einer beunruhigenden Atmosphäre, deren „Temperatur auf der Nullgradgrenze“ liegt (Jean-Christophe Ammann). Selbst die sinnlich schöne Malweise, die ihre Arbeiten so einzigartig macht, vermag das irritierende Moment nicht aufzulösen. In der Ausstellung „today is tomorrow’s yesterday“ geht es um Geschichte und Begehren, Schuld und Unschuld sowie Rollenbilder, die messerscharf seziert werden. Es geht um die existentiellen Fragen des Lebens, die gestern, heute und morgen unser Denken und Handeln bestimmen.