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Karel Martens. Motion
Eröffnung 3. Februar 2017, 19 Uhr
4. Februar – 2. April 2017

Karel Martens ist ein Tausendsassa und hat überall seine Finger im Spiel. Er ist Künstler, Typograph, Grafikdesigner, er stellt Bücher her und ist in der Lehre tätig. Er war Mitbegründer einer Schule und hat eine Vielzahl von Menschen beeinflusst.

Deshalb wird Motion entsprechend vielschichtig und rhizomatisch sein – sie besteht aus einer auf seiner Praxis fußenden Ausstellung seiner Arbeit, die sich sowohl über das Treppenhaus und drei Ausstellungsräume erstrecken wird als auch darüber hinaus getragen wird durch eine Reihe von diskursiven Veranstaltungen in München, Amsterdam, Paris, Vilnius und New York sowie einer dazu erscheinenden Publikation (in Zusammenarbeit mit Roma Publications, Amsterdam). Alles in allem wird Motion einen vielfältigen Blick auf ein ausgedehntes Schaffen eröffnen und einen Wegweiser durch sein Werk liefern. Und während Motion einen Bogen über 50 Jahre der interdisziplinären Aktivitäten des Künstlers spannt, wird die Ausstellung doch fest in der Gegenwart (und Zukunft) verankert sein.

Natürlich wird die Ausstellung einige repräsentative Werke beinhalten – Mono-Prints von und auf gefundenen Materialien, Papierreliefs, Videos, modulare Wallpapers, kinetische Skulpturen, ein sehr frühes optisches Werk. All dies ist als kontextuelles Substrat anzusehen, das Martens‘ eingängige und systematische Herangehensweise an Farbe, Format, Typografie und Material bekräftigt. Auch sein immenser Einfluss als Lehrer wird einen zentralen Platz innerhalb der Ausstellung einnehmen, indem eine Reihe von Publikationen seiner ehemaligen Studentinnen und Studenten auf Tischen gezeigt wird, die er für die Werkplaats Typografie in Arnheim, NL (die Schule, die er 1998 mitbegründete) entworfen hat. All das wird sein Wirken und seinen Einfluss veranschaulichen und nachzeichnen. Das Hauptaugenmerk wird jedoch auf Martens‘ aktuellstem Werk liegen, das einige neue Auftragsarbeiten umfasst – gewebte Textilien, interaktive Video-Projektionen, eine riesige abstrakte Uhr. Diese Arbeiten werden speziell für die Ausstellung angefertigt, während bereits bestehende Werke eigens dafür rekonfiguriert werden. Die Ausstellung wird alle Sinne ansprechen – ganze Räume werden mit Farbinversionen überzogen, durch eine Echtzeit-Spiegelinstallation vervielfältigt und mit unterschiedlichsten Techniken, systematischen Serien, konzeptuellen Verfahren und einem multifunktionalem Bereich angefüllt sein. Die Tendenz zur Rekonfiguration wird sich auch auf die neue Publikation erstrecken, die Martens zusammen mit Julie Peeters gestaltet und die zur Eröffnung erscheint.

Die Publikation wird sich auch in einer Reihe von begleitenden Veranstaltungen fortsetzen, die in München beginnen und in New York gipfeln werden. Jedes Event wird sowohl eigens auf die speziellen Gegebenheiten der Örtlichkeiten zugeschnitten als auch auf die unterschiedlichen Aspekte von Martens‘ Wirken. Sie behandeln seinen Einfluss als Lehrer (4. Februar 2017, Kunstverein München), das Referenzmaterial, das er um seine Arbeiten herum sammelt und produziert (9. Februar 2017, San Serriffe, die Rietveld Bibliothek, Amsterdam), die noch nicht umgesetzten Projektideen, die Martens in seiner neuen Publikation behandelt und einen Überblick über sein gesamtes Werk. All dies wird zu einem letzten Event führen, bei dem das gesamte Motion-Projekt gleichzeitig diskutiert und erweitert werden kann.

Mit anderen Worten, Motion ist nicht dazu gedacht, Martens‘ Arbeitsweise auszustellen, sondern vielmehr als Verkörperung seiner Methode.