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Eröffnung: Sonntag, 2. November 2008, 15 Uhr

POMP ist ein installatives Raumprojekt in Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Ausgehend von einer offenen Raumkonstruktion, Kuben mit reliefartigen Wänden, kann es sich mit unterschiedlichen plastischen Materialien zu einem Raumgeflecht entwickeln. Es ist ein progressives Projekt.

POMP fragt nach der Grenze zwischen Skulptur und Raum, der Grenze zwischen Fläche und Dreidimensionalität, Grenze zwischen Zurückhaltung und Überschreitung. Wird eine Grenze überschritten, existiert POMP, die Überbordung.

POMP fordert eine durchgängige Arbeitsmethode, die mit paradoxen Strategien arbeitet. Auf die Fülle agiert das Zersetzen, Zerschneiden, Zurücknehmen: Die Reduktion fertigt Komplexität.

POMP trifft auf einen Betrachter in Bewegung, der Blicke sucht, die momentan, flüchtig und unberechenbar sind. Zur Ausstellung

Die Künstlerin Karin Hochstatter arbeitet mit scheinbar vertrauten Alltagsmaterialien. Klebeband, Bindfäden, Plastikfolien und Drähte sind Bestandteile der Installationen, die sich überlappend, geschnitten und geschichtet zueinander fügen und in einer spielerisch-kritischen Reflexion die Grenzen von Raum, Fläche und Form untersuchen. Die interaktive Rauminstallation in der Ausstellungswerkstatt des Lehmbruck Museums entsteht im Verlauf der Ausstellung. Durch die Mitarbeit der POMP-Besucher entwickelt sich die Installation.

Die Ausstellung selbst besteht aus drei Teilen: An der Eingangswand erleben die Besucher ein Wandrelief von Karin Hochstatter. Aus Klebeband, Styropor und Farben hat die Künstlerin eine ihrer Arbeiten direkt auf die Wand aufgetragen. Entstanden sind plastische Texturen in schwarz und weiß, die auf der Fläche der Wand durch Hervortreten und Verzahnung ineinander Räumliches beschreiben. Das offene, auf den Raum bezogene Arbeitsprinzip der Künstlerin wird hier gleich zu Beginn der Ausstellung deutlich.

An den hinteren Wänden des Raumes zeigt Karin Hochstatter mehrere großformatige digitale Fotoarbeiten. In diesen Arbeiten konfrontiert Hochstatter tatsächliche und virtuelle Räume zu einem sich ineinander schiebenden Ensemble, das zugleich grafisches und architektonisches verschränkt.

Im Zentrum der Ausstellung steht die wachsende Rauminstallation POMP: Karin Hochstatter entwarf für den Raum im Untergeschoss des Museums zwei skulpturale Boxen, die sich je an einer Seite für den Betrachter öffnen und sich zugleich aufeinander beziehen. Einstülpungen und Hervorstehendes in den Holzelementen liefern den Anfang für die plastischen und materiellen Überwucherungen, die die Besucher selbst starten können. Monatliche Zwischenstände, die zum Abschluss der Ausstellung in gedruckter Form erscheinen, dokumentieren den Fortschritt der Installation.

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Karin Hochstatter
POMP

Kuratorin: Ruth Gilberger