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Mit der retrospektiv angelegten Schau »Karl Otto Götz. „In Erwartung blitzschneller Wunder“« präsentiert das Arp Museum Bahnhof Rolandseck vom 28. März bis 8. August 2010 unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz einen der wichtigsten Protagonisten der informellen Malerei. Insgesamt rund 50 Arbeiten von 1942 bis 2009 führen die künstlerische Entwicklung wie auch die enorme Bandbreite des Werkes von Karl Otto Götz vor Augen.

Der 1914 in Aachen geborene Götz beschäftigte sich Zeit seines Lebens mit verschiedenen künstlerischen Gattungen, in denen er stets aufs Neue die unerschöpflichen Möglichkeiten der Abstraktion auslotet. Er widmete sich neben der Malerei auch der Grafik, der Skulptur, der Fotografie und dem Medium Film sowie der Dichtung. Das Spektrum der gezeigten Arbeiten reicht von frühen grafischen Blättern über Gemälde bis hin zu plastischen Werken aus der jüngeren Zeit, wie den 2001 entstandenen Stahlskulpturen und Terracotta-Reliefs.

Die Ausstellung versammelt Schlüsselwerke aller Schaffensphasen, darunter die beiden ersten informellen Bilder vom Herbst 1952, das eindrucksvolle Gemälde Otella (1986), das den Beginn der Giverny-Serie markiert, das großformatige Bild Jonction II (1991), welches das historische Ereignis der deutschen Wiedervereinigung thematisiert, bis hin zu aktuellen Arbeiten von 2009 wie Schlitt III.

Durch den Einsatz neuer Malmittel – der schnell fließenden Kaseinfarbe – und neuer Malmaterialien – dem Rakel – gelang Götz in diesen Werken die »informelle Revolution«. Dabei spielt die Schnelligkeit des Malaktes eine entscheidende Rolle, die in der beschleunigten Bewegungsspur Eingang in das Kunstwerk findet. Dem Produktionsprozess ging jedoch eine Meditation zur Findung der Form voraus. Gemäß diesem von Götz perfektionierten künstlerischen Konzept sind seine Werke ein Beispiel für die geglückte Verbindung von Automatismus und Kontrolle.

In der Nutzung des kreativen Potenzials des Unbewussten liegt die künstlerische Nähe zwischen Karl Otto Götz und dem Hauspatron des Arp Museums Bahnhof Rolandseck, Hans Arp. Arp nutzte den Zufall zur Bereicherung seiner künstlerischen Ausdrucksformen bereits in seinen frühen Dada-Gedichten, aber auch in seinen Zerreißbildern, den papiers déchirés. Über die Vermittlung eines gemeinsamen Künstlerfreundes lernten sich Arp und Götz 1953 kennen und schätzen. Die gegenseitige künstlerische Anerkennung mündete in einer Publikation bis dato unveröffentlichter Gedichte Hans Arps in Götz‘ Frankfurter META-Verlag.

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Karl Otto Götz. In Erwartung blitzschneller Wunder

Künstler:
Karl Otto Götz

Kuratoren:
Barabara Nierhoff-Wielk