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Wir freuen uns, Ihnen mit "Props" die zweite Ausstellung von Katarina Löfström bei Jan Winkelmann / Berlin ankündigen zu können. Zur Eröffnung am kommenden Freitag, den 3. November ab 19 Uhr laden wir Sie herzlich ein.

Die schwedische Künstlerin (Jg. 1970) ist in den vergangenen Jahren hauptsächlich durch ihre computeranimierten Videos an der Schnittstelle zwischen Abstraktion und Wirklichkeit bekannt geworden. Mit der Ausstellung "Props" werden nun erstmals skulpturale und installative Arbeiten vorgestellt.

Wie im Titel bereits angedeutet, werden in der Ausstellung strukturelle Bestandteile und Elemente der Kino- und Filmindustrie (wie Kulissen, Soundtracks, Abspanne, Logos usw.) aus ihrem eigentlichen Zusammenhang gelöst, bearbeitet und in isolierter Form als eigenständige Werke präsentiert.

Im Zentrum der Ausstellung steht die Lichtskulptur "Bow". In scheinbar zufälligen Rhythmen und Lichtstärken leuchten die an einem halbkreisförmigen, freistehenden Metallgestell befestigten Lampen. Die Skulptur geht zurück auf die Kulisse einer Szene aus Francis Ford Coppolas "Apocalypse Now Redux". Bei der im Dschungelcamp stattfindenden Playmate-Show dienten überlebensgroße gleißende Lichtobjekte am Rande der Bühne dazu, die surreale Szenerie nicht nur zu beleuchten, sondern auch in ihrer Absurdität und Künstlichkeit zu überzeichnen. Von seinem ursprünglichen, kinematographischen Zusammenhang entbunden, geht von dem sanft pulsierenden Licht eine hypnotische Wirkung aus: Der gesamte Ausstellungsraum wird in das an- und abschwellende, warme Licht getaucht, was auch die Wahrnehmung der übrigen ausgestellten Arbeiten stark beeinflusst.

Im gleichen Raum befindet sich eine große Wandarbeit. Ihr liegt ein Logo der Filmproduktionsfirma Paramount Pictures aus den 60er Jahren zugrunde, das auch Andy Warhol 1985 in seiner Siebdruck-Serie der "Ads" verwendete. Durch die spiegelaxiale Doppelung des Bergmotivs 'verliert' der Berg seine ursprüngliche Gestalt zugunsten einer 'neuen' Form, die an einen Diamanten erinnert.

Im hinteren Ausstellungsraum findet sich eine weitere Arbeit, die auf dem Paramount-Logo basiert. Die Fotoarbeit "Man Made Mountain" zeigt das Original-Logo aus den 30er Jahren, das jedoch ohne den charakteristischen Schriftzug in Schwarz-Weiß eher an das esoterisch anmutenden, stereotype Bild von einem Berg erinnert. Das Video "Grand Finale" zeigt eine abstrakte Version eines Filmabspanns mit den üblichen Credits und ist mit einem eigenen düsteren Soundtrack unterlegt. Vermeintlich konterkariert er die Arbeit "Loop", eine von der Decke herab hängende, fröhlich blinkende Partylichterkette mit roten Glühbirnen. Erst der Titel der Arbeit gibt einen genaueren Hinweis: Sie blinkt im Morse-Code den Titel des schwermütigen "Apocalypse Now"-Soundtracks von The Doors: THE END.

Werke von Katarina Löfström waren in diesem Jahr unter anderem in den Gruppenausstellungen "Protections" im Kunsthaus Graz und "Trial Ballons" im MUSAC in Leòn zu sehen. Noch bis zum 10. November sind Löfströms Arbeiten im Rahmen der 4th International Media Art Biennale Media_City in Seoul ausgestellt.

Anlässlich der Präsentation ihres Filmes "Little Star" auf der BIX-Medienfassade des Kunsthaus in Graz ist eine DVD mit einem begleitenden Booklet mit einem Text von Jan Verwoert und einem Gespräch zwischen Adam Budak, Christine Peters und Katarina Löfström erschienen.

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Katarina Löfström
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