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Eröffnung // Opening: Fr 16. Februar 19.30 Uhr Begrüßung // Welcoming speech: Waltraut Steimke, Geschäftsführung Künstlerhaus Bremen Einführung // Introduction: Stefanie Böttcher, Kuratorische Leitung

An dem Birnbaum im Garten gegenüber bis heute eine Birne hängen geblieben; als es Zeit dafür war, ist sie nicht vom Ast gefallen. Die Birne könnte mein Vorbild werden: Auch ich möchte vergessen, worauf ich warte. (Wilhelm Genazino)

In ihren Arbeiten spürt die Künstlerin Kathrin Horsch dem Warten und Erwarten nach. Sie bedient sich dabei diverser Medien – wie Film und Fotografie - sowie der Sprache und akustischer Töne. Ihre Werke muten wie Dokumentationen der Alltäglichkeit, gelegentlich fast wie Sozialstudien an, deren Entstehen auf einer Art Feldforschung basiert. Insbesondere ritualisierte Alltagsbegebenheiten und gleichförmige, sich stets wiederholende Situationen üben eine große Faszination auf die Künstlerin aus. Dabei werden die verschiedenen Spielarten des Alltags jedoch nicht als starre Muster oder Rahmen wahrgenommen. Im Gegenteil die Aneinanderreihung scheinbarer Belanglosigkeiten steigert deren Schönheit und Vielfältigkeit.

In den von ihr provozierten Situationen und Zuständen setzt Kathrin Horsch gezielt das Moment der Wiederholung ein. Dadurch erzeugt und schürt sie bei den Beteiligten und Rezipienten eine Erwartungshaltung, eine Spannung. Sie weckt die Sehnsucht nach Auflösung der Situation und ruft die Neugier auf ein besonderes Ereignis hervor. Doch dem Betrachter werden lediglich fragmentarische, dokumentarisch anmutende Teilstücke präsentiert, die durch die Verbindung untereinander in den Installationen wiederum eine neue, reale Situation und Umgebung schaffen. Durch den Verzicht auf eine progressive bzw. dynamische Entwicklung oder einen Erzählstrang innerhalb der Arbeiten und mittels Überzeichnung der Alltagsbegebenheiten rückt Horsch deren bisweilen humoristische Note und Schönheit oftmals erst ins Bewusstsein. Durch die Reduktion auf minimale, nur leicht variierende Dialoge poetisiert sie so unsere Gewohnheiten und deren Manifestation.

Die Ausstellung kurz bevor die Ferientage ihrem Ende entgegen gehen im Künstlerhaus Bremen ist die erste Einzelausstellung der Künstlerin und zeigt Arbeiten aus den letzten Jahren.

Programm // Programme: Do 15. März 19.00 Uhr // Hausbesuch # 7 // Führung durch die Ausstellung und Besuch der Ateliers von Christian Helwing und Sandra Kuhne Do 19. April 19.30 Uhr // Augenblicke der Aktualisierung // Vortrag von Mareike Teigeler, Soziologin

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A pear was still hanging today on the pear tree in the garden opposite; when the time came, it did not fall from the branch. That pear could be a model for me: I too would like to forget what I am waiting for. (Wilhelm Genazino)

Kathrin Horsch explores states of waiting and expectation in her works. For this she uses various media – such as film and photography – as well as language and sounds. Her works seem like documentations of the everyday, sometimes even like social studies based on a kind of field work. This artist is particularly fascinated by ritualised everyday events and similar situations that constantly recur. Yet the different everyday events are not rigid patterns or frameworks. On the contrary, the juxtaposition of apparent irrelevancies heightens their beauty and diversity.

Horsch deliberately uses the moment of repetition in the situations and states she provokes. As a result, she produces and foments an expectation, a tension, both in the participants and the recipients. She awakens the longing for a resolution of the situation, and provokes curiosity about a particular happening. Yet the viewer is only presented with fragmentary, quasi-documentary segments which, by being linked in the installations, create a new, real situation and environment. In her renunciation of a progressive or dynamic development or a narrative thread within the works, and in the exaggeration of these everyday events Horsch brings out their sometimes humorous aspect and beauty. By a reduction to minimalist, only slightly varied dialogues, she imbues our habits and their manifestations with poetry.

The exhibition kurz bevor die Ferientage ihrem Ende entgegen gehen at the Künstlerhaus Bremen is the artist's first solo exhibition and will present works from recent years.

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Kathrin Horsch
kurz bevor die Ferientage ihrem Ende entgegen gehen