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In ihrer ersten Einzelausstellung in Europa zeigt die in Brooklyn lebende Künstlerin Kimberly Sexton in unserer Galerie mehrteilige Skulpturen aus Porzellangips, Holz, und Tierfell sowie eine in den Raum gewölbte "Wandzeichnung" aus Acrylstäben. Dazu präsentieren wir als 'bonus' in der Bibliothek eine Reihe Radierungen des Hamburger Künstlers Jürgen von Dückerhoff.

Kimberly Sexton (*1969) geht in ihrer Arbeit grundsätzlich von einer Kollision der künstlerischen Disziplinen aus: Malerei bearbeitet sie wie Skulptur (etwa durch das Aufbringen von Glasscheiben), Skulpturen erscheinen filigran wie Zeichnungen oder Scherenschnitte, Zeichnungen erhalten räumliche Dimensionen. Zudem erhalten Referenzen in Richtung Moderne überraschende Wendungen im Sinne einer humorvoll eingesetzen Psychologisierung und Sexualisierung ihrer Arbeiten.

Im Mittelpunkt ihrer Ausstellung "Lightweight" stehen die für diese Ausstellung produzierten "Corner Casts": je vier weiße, im Rechteck angeordnete Ecksäulen, aus Gips, die zusammen wie die Überreste eines Präsentations-Sockels erscheinen.In direkter Anlehnung an Richard Serras 1968 begonnene aggressive "Splashings" von flüssigem Blei in Ecken des Ausstellungsraumes erscheinen nun bei Kimberly Sexton hoch fragile, konzentriert mit den Händen geformte Objekte. Der einzige wirkliche Präsentations-Sockel ist hingegen schwarz und präsentiert eine von vier Objekten aus mit Mörtel bestrichenen Keilrahmen, die entweder von Stahlklemmen oder Gummihaltern in Position gehalten werden. Dazu ist mit "Swollen Drawing" eine aus dünnen, gebogenen Plexistäben konstruierte dreidimensionale Wandarbeit zu sehen, die auf andere Weise das Wesen des Raumes und der Objekte darin untersucht.

In Sextons Arbeiten werden Aspekte der Beziehungen Mensch-Objekt/Raum bzw. Betrachter-Kunstwerk mit verführerischer Geste und zerbrechlicher Spannung inszeniert. Erwartungen werden enttäuscht, übertroffen oder bleiben ratlos und unerfüllt in der Schwebe...

Der Hamburger Künstler Jürgen von Dückerhoff (*1973) zeigt eine Serie von kleinformatigen "Radierungen": auf Flohmärkten und anderswo gefundene Drucke, die er mit einem speziellen Radiergummi partiell auslöscht und modifiziert. Neue Bilder entstehen, die voller Überraschungen und surrealem Witz sind.

Pressetext

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Kimberly Sexton "Lightweight"

bonus: Jürgen von Dückerhoff