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Für ihre Ausstellung im Theseustempel hat Kitty Kraus so genannte "Spiegellampen“ in dem gleichermaßen majestätischen und strengen Innenraum des klassizistischen Gebäudes installiert. Die Arbeit besteht aus sieben kleinformatigen Kuben aus Spiegelplatten, deren reflektierende Seite nach innen gerichtet ist. Im Inneren dieser verspiegelten Würfel ist jeweils eine Glühlampe platziert. Das elektrische Licht wird zwischen den Spiegeln endlos zurückgeworfen. Es dringt durch schmale Lücken zwischen den Platten nach außen und wirft komplexe, geometrische Muster an die Wände des dunklen Ausstellungsraums. Innerhalb der Würfel entsteht eine Art visueller Rückkopplungseffekt. Sie fungieren als in sich abgeschlossene Einheiten, die, wie Kraus es beschreibt, alle Bilder der äußeren Welt aus sich ausschließen. Die Projektion, die man zu sehen bekommt, verweist dann auf die Abwesenheit jedes Bilds, mit Ausnahme der bloßen Tatsache des Lichts, das in der visuellen Leere zwischen den Spiegelplatten unendlich reflektiert wird. Anders gesagt, das im endlosen Raum vervielfältigte "Nichts“ der leeren Spiegel bringt eine Fülle von Bildern hervor – unendlich variable Licht-"Zeichnungen“, die die vergleichsweise unscheinbare Präsenz der eigentlichen Kuben in den Hintergrund treten lassen, und doch immer auf sie verwiesen ist.

Kitty Kraus' Ausstellung ist die zweite von insgesamt vier, die der Contemporary Art Club CAC in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum Wien im Theseus-Tempel präsentiert. Der CAC begreift die räumliche Situation und Geschichte des klassizistischen Bauwerks als Herausforderung und Chance für Ausstellungen, die von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler gestaltet werden. Eröffnet wurde die Serie am 3. September 2011 mit einer Installation von Andy Hope 1930: "Detour - Landscape in Progress II".

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Kitty Kraus