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Das künstlerische Werk von Klaus Staeck, Rechtsanwalt, Schriftsteller, Satiriker, Fotograf und vor allem Plakat-Macher wird vom 9.4. bis 28.5.2006 in einer umfangreichen Retrospektive gezeigt.

Seit Anfang der sechziger Jahre mischt sich der Künstler mit Plakaten und Postkarten in den politischen Diskurs und engagiert sich für Veränderungen in der Gesellschaft, indem er Missstände mit sarkastischen Kommentaren begleitet.

Schwerpunkt der Ausstellung ist eine Auswahl von über 70 Plakaten, sowie Fotografien, Collagen und Installationen aus einem Zeitraum von über dreißig Jahren.

In einem Interview beantwortete Klaus Staeck die Frage nach dem Titel der Ausstellung: "Der Titel soll nicht etwa die zahlreichen Anfänge denunzieren, die auf vielen Gebieten gemacht wurden. Er ist eher als Auftrag an die politisch Handelnden genauso wie an den mündigen Bürger zu verstehen, weil durch die Verschärfung der Widersprüche viele Plakate aktueller erscheinen als zur Zeit ihrer Entstehung. Der Titel widerspricht auch der gelegentlichen Häme mancher Medien, die meine Arbeit, aber auch die politische Einmischung allgemein als Phänomen der siebziger Jahre, als Schnee von gestern verunglimpfen wollen."

Klaus Staecks satirische Plakat-Polemiken basieren auf einer für ihn typischen Arbeitsweise, indem er bekannte Versatzstücke in einen neuen Zusammenhang bringt. Unvergessen ist sein provozierendes Plakat mit dem Bildnis der Mutter von Albrecht Dürer und dem Text: "Würden Sie dieser Frau ein Zimmer vermieten?"

Das stärkste Stilmittel des Künstlers ist das Zitat und eine Collage-Technik, die den Betrachter gelegentlich an John Heartfield erinnert. Bei den Installationen überträgt Klaus Staeck die Technik des Plakate-Machens auf die räumliche Dimension, wie zum Beispiel jene Arbeit aus Emigranten-Koffern, die hinter der europäischen Fahne stehen und damit den Begriff Heimat hinterfragen.

Natürlich sind diese agitatorischen Arbeiten nur ein Teil des Staeckschen Werkes. In der Ausstellung werden auch die weniger bekannten Fotoserien gezeigt. Die Kunst von Klaus Staeck zielt auf den Menschen. Sie erheitert den Betrachter zunächst, bis ihm beim Erkennen einer zweiten Ebene das Lachen vergeht. Die Doppelbödigkeit jedes verwendeten Satzes, jedes gezeigten Symbols und verwendeten Bildes von Klaus Staeck fordert den Einzelnen zur Stellungnahme heraus.

Wie auch immer man zu den Arbeiten von Klaus Staeck stehen mag - gleichgültig lassen sie nicht.

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Klaus Staeck - Eine Retrospektive