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BLängst hat die Mode eine ausgesprochene Vermittlungsfunktion zwischen freier und angewandter Kunst bzw. Kunsthandwerk. Olga von Moorende ist nicht erst im Laufe einiger Jahre in die Rolle einer Vermittlerin hineingewachsen, sie hat sie stattdessen früh gesucht - und gefunden. Studiert hat die 1960 in Bremen geborene Künstlerin Malerei bei Georg Karl Pfahler, der selbst zwischen Farbflächenmalerei und Konkreter Kunst stand und in seinen Klassen in besonderer Weise diejenigen förderte, die Gattungsgrenzen überschritten. So erlernte Olga von Moorende zwar die Malerei an der Nürnberger Kunstakademie, aber sie machte damals bereits mit Akademiepreisen bedachte Sachen zum Anziehen. 1987 malte sie ihr letztes Leinwandbild für ihren Studienabschluss. 1997 bekam sie den Grassipreis (Leipzig), 2003 den Bayerischen Staatspreis, 2005 den Danner-Ehrenpreis der Neuen Sammlung, München. Mit dem Dreischritt Kleid (=) Bild (=) Skulptur ist ihre Arbeit sicherlich sehr knapp, aber treffend bezeichnet: Die Kleider sind textile Bilder, die durch das Tragen zu Skulpturen werden - mit dem Körper als wortwörtlichem Bildträger. Eine Autorin prägte für diese Kleider den anregenden Begriff von „textilen Konversationsstücken“. Mode ist das im landläufigen Sinn nicht. Die Arbeiten sind nicht saisonal und es kann lange dauern, bis ein letztes stimmiges Detail (eine Bordüre, ein besonderer Reißverschluss oder ausgefallene Knöpfe) gefunden wurde und die Arbeit zum Abschluss kommt. Mode will im besten Fall Zeichen geben und Reaktionen provozieren, will verwandeln oder entgrenzen, und erfrischend Fremdes in den Alltag bringen. Freiheit, Rollenspiel, Projektionsfläche… solche und viele weitere Begriffsassoziationen möchte Olga von Moorende mit ihren Kleidern auslösen. Es geht um textiles Malen und textiles Gestalten, wobei Form, Farbe und Rhythmus die Leitlinien sind, Ornament und Abstraktion die Leitbegriffe. Es geht darum, all das - fröhliche Sinnlichkeit, Farbe und Ornament etc.pp. - mutig in den öffentlichen Raum zu tragen.

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Kleid.Bild.Skulptur
Olga von Moorende
Kurator: Hans-Peter Miksch