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Koloman Moser zählt zu den wichtigsten Künstlern des Wiener Jugendstils. Das Leopold Museum würdigt sein Werk mit der bis dato umfangreichsten Werkschau. Ziel der Ausstellung ist es, diesen richtungsweisenden Künstler in seiner künstlerischen Entwicklung und der Vielfalt seines Schaffens zu präsentieren. Die zeitlose Schönheit seiner Innenraumgestaltungen - die vom Möbel über Dekorationsstoffe bis hin zur Tischlampe ein Schaffen mit gesamtkünstlerischem Anspruch vor Augen führt - wird in dieser Ausstellung ebenso präsentiert, wie künstlerische Arbeiten, welche die gesamte Bevölkerung der Donaumonarchie erreichten, nämlich die nach seinen Entwürfen ausgeführten Briefmarken und Banknoten und sein umfassendes malerisches Werk.

Die Ausstellung gliedert sich in mehrere Abschnitte, die gleichzeitig die Chronologie seines Schaffens beschreiben. Mit dem von der illustrativen Graphik bestimmten Frühwerk beginnend, werden neben frühen Gemälden seine stilprägenden Illustrationen für Kunstzeitschriften und Gelegenheitsgraphiken als Mitglied des sogenannten Siebener-Clubs, einer Keimzelle der Wiener Secession gezeigt. Einen Höhepunkt bildet die Zusammenführung einzelner Teile von Mosers ersten Atelierraum, den sein Freund Josef Hoffmann eingerichtet hatte. Im zweiten Teil wird Kolo Mosers Rolle 1897 bei der Gründung der Secession bis zu seinem Austritt gemeinsam mit der Klimtgruppe 1905 beleuchtet. In diesen acht Jahren entstanden unter anderem seine Entwürfe für die Fassadendekoration des Secessionsgebäudes und als Meilensteine der modernen Graphik Mosers Plakate und Illustrationen in der Secessionszeitschrift Ver Sacrum. Als Gestalter zahlreicher Secessionsausstellungen setzte er als Raumkünstler neue Maßstäbe im Ausstellungsbetrieb. In seiner fast 20-jährigen Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbeschule in Wien, jener führenden Vorläuferorganisation der heutigen Universität für angewandte Kunst, gab Moser die neuen Inhalte der Kunst an mehrere Schülergenerationen weiter.

Weltweite Berühmtheit erlangt Moser als Künstler der Wiener Werkstätte, die er 1903 mit dem Architekten Josef Hoffmann und dem Financier Fritz Waerndorfer gründete. Mit der Aufwertung des Kunstgewerbes wird dem Gedanken des Gesamtkunstwerks der Wiener Secession Rechnung getragen. Neueste Forschungsergebnisse, wie etwa zu der ersten von der Wiener Werkstätte ausgestatteten Wohnung, deren Auftraggeber nun erstmals identifiziert werden konnte, bilden einen Schwerpunkt in diesem Ausstellungskapitel, wie auch moderne Möbel, Kolo Mosers schwarz-weißer, geometrisch dekorierter Armlehnstuhl für das Sanatorium Purkersdorf zu sehen sind.

Auch Koloman Mosers Bedeutung als Maler wird in der Ausstellung ein großes Kapitel zuwiesen. Im Gegensatz zu seinen Grafiken und kunstgewerblichen Arbeiten, ist die Malerei Mosers weniger bekannt und bislang unbeachtet geblieben. Anfänglich von Gustav Klimt und im späteren Werk von Ferdinand Hodler beeinflusst, schuf er Gemälde, die neben Landschaften und Stilleben, monumentale Porträts sowie allegorische und mythologische Darstellungen in neuer Farbigkeit zeigen.

Kolo Moser ist eine der Schlüsselfiguren für den Aufbruch der österreichischen Kunst ins 20. Jahrhundert. Die rund 550 im Leopold Museum ausgestellten Objekte geben dem Besucher einen umfassenden Überblick über dieses herausragende Werk.

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Koloman Moser