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Konstellation 9. Alles fliesst. (19.01.2018 - 28.04.2018)
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Neue Kollektion – Die Sammlung wächst (19.01.2018 - 22.04.2018)

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Konstellation 9. Alles fliesst.
19.01.2018 - 28.04.2018

Simone Kappeler, Bernard Tagwerker, August Herzog, Doris Naef, Roman Signer, Joseph Kosuth, Dieter Berke, Adolf Dietrich, Ute Klein, Muda Mathis, Natale Sapone, Lisa Schiess, Richard Tisserand, Johann Heinrich Wüest,Max Läubli, Alexandre Calame,F. H. Thommen,Eugen Meister, Martha Haffter

Die Darstellung des Wassers stellte für die Künstlerinnen und Künstler seit jeher eine besondere Herausforderung dar. Wie konnten das perlende Fliessen des bewegten Elements oder die leichte Flüchtigkeit des Dunstes überzeugend ins Bild gebannt werden? Wie gelang es, das Spiel des Lichts auf der Oberfläche des Sees oder das bewegte Fliessen eines Bachs im Bild oder gar das lebendige Spiel der Wolken überzeugend zu einzufangen? In der Ausstellung „Konstellation 9. Alles fliesst." wird anhand oft überraschender Beispiele offengelegt, wie sich die Ausdrucksmittel der Kunst im Lauf der Zeit entwickelten und wie sich dadurch die Aufmerksamkeit der Künstlerinnen und Künstler verschoben haben.

Die Ausstellung spannt ein weites Feld auf. Eines der ältesten Bilder der Sammlung, ein tosender Rheinfall von Johann Heinrich Wüest, gemalt an der Wende zum 19. Jahrhundert, definiert den Ausgangspunkt der Auseinandersetzung mit dem Wassermotiv in der traditionellen Landschaftsmalerei, während eine Tropfeninstallation von Roman Signer oder das analytische Notebook on Water von Joseph Kosuth das Phänomen mit den Mitteln der zeitgenössischen Kunst thematisieren. Lisa Schiess untersucht mit ihren Pinselmalereien das Fliessen der Farbe auf der Fläche, Doris Naef holt das Schimmern einer Teichoberfläche mit einer Kombination von Fotografie und Druck in den Museumsraum. Daneben spüren Dieter Berke, Martha Haffter, Simone Kappeler, Willi Oertig und andere mit unterschiedlichen Mitteln der Präsenz von Wasser in Bildern nach.

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Neue Kollektion – Die Sammlung wächst
19.01.2018 - 22.04.2018

Für die Auswahl der Kunstwerke, die mit Mitteln des Lotteriefonds erworben werden, gibt es eine Ankaufskommission. Diese setzt sich zusammen aus Katharina Ammann, Abteilungsleiterin beim Schweizerischen Institut für Kunstgeschichte, Alex Hanimann, Künstler, und Hans Jörg Höhener, Präsident der Kulturkommission Thurgau. Für die Ankäufe steht der Kommission ein jährlicher Betrag von 100‘000 Franken aus dem Lotteriefonds zur Verfügung. Dieser ist für den Erwerb von Werken von Kunstschaffenden mit Wohnsitz im Thurgau oder mit einem engen Bezug zum Kanton zu verwenden.

Mit den Ankäufen werden unterschiedliche Zwecke verfolgt: Zum einen bilden sie eine wichtige Fördermassnahme für das Kunstschaffen in der Region. Es gibt kaum eine bessere Ermutigung und Unterstützung der Arbeit von Künstlerinnen und Künstlern als den Ankauf eines Werks. Zum anderen wird mit den Ankäufen die Sammlung des Kunstmuseums Thurgau konsequent erweitert und aktualisiert. Der Kanton Thurgau erwirbt seit 1941 Kunstwerke zumeist von lebenden Künstlerinnen und Künstlern. Die so entstandene Sammlung dokumentiert nicht nur die Entwicklung der Kunstszene in der Ostschweiz, sondern auch die Veränderungen der Ankaufskriterien in den vergangenen Jahrzehnten. Mit den neuesten Ankäufen wird diese kulturhistorisch wichtige Dokumentation fortgeschrieben.

Längst nicht alle Werke, die im Lauf der Zeit erworben wurden, können dauerhaft im Museum gezeigt werden. Viele Werke der kantonalen Kunstsammlung werden ständig in öffentlichen Räumen und Büros der kantonalen Verwaltung einer kleineren oder grösseren Öffentlichkeit gezeigt.

Die Aufgabe der Auswahlkommission ist komplex: Es gibt keine objektiven Kriterien für „gute Kunst" und trotzdem besteht der Anspruch, „das Beste" für die Sammlung zu erwerben. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, beobachtet das Trio die Kunstszene der Region sorgfältig. Ateliers und Ausstellungen werden besucht, um dann in lebhaften Diskussionen eine Auswahl zu treffen. Dabei lässt sich die Kommission von Fragen leiten wie: Was ist gute Kunst? Was wird Bestand haben über den Moment hinweg? Wie kann die aktuelle Sammlung des Museums qualitativ hochstehend erweitert und aktualisiert werden? Welche Werke sind repräsentativ für das Kunstschaffen im Thurgau?

Die Ausstellung „Neue Kollektion – Die Sammlung wächst" im Kunstmuseum Thurgau bietet einen repräsentativen Überblick über die in den letzten drei Jahren erworbenen Arbeiten und stellt damit einen aktuellen „Querschnitt" zeitgenössischer Kunst zur Diskussion.

Die Ausstellung enthält Werke von: Max Ammann, Esther van der Bie, Matthias Bosshart, Charles Bötschi, Florian Germann, Urs Graf, Dieter Hall, huber.huber (Reto und Markus Huber), Sarah Hugentobler, Cécile Hummel, Ray Hegelbach, Simone Kappeler, Herbert Kopainig, Christian Lippuner, Sonja Lippuner, Franziska Messner-Rast, Meszmer/Müller (Alex Meszmer/Reto Müller), Heike Müller, Willi Oertig, Andri Stadler, Meinrad Schade, Kerstin Schiesser, Bernhard Schiesser, Karin Schwarzbek, Conrad Steiner, steffenschöni (Karl Steffen/Heidi Schöni).