GRASSI Museum, Leipzig

GRASSI Museum | Johannisplatz 5-11
04103 Leipzig

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Korea hautnah entdecken und faszinierende Einblicke in seine Kultur- und Kunstgeschichte gewinnen: diese Möglichkeit bietet erstmalig in Deutschland die Ausstellung „Entdeckung Korea! – Schätze aus deutschen Museen“. Auf Initiative der Korea Foundation haben sich zehn deutsche Museen zusammengeschlossen und präsentieren nun eine erlesene Auswahl korea-nischer Sammlungsobjekte, die so noch nie zu sehen war. Nach Köln ist das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig die zweite Stadion dieser Wanderausstellung, die danach noch in Frankfurt und Stuttgart gezeigt wird, an jedem Standort aber ihr Gesicht wandelt.

Die Korea Foundation hat gemeinsam mit den Kuratoren aus den zehn beteiligten deutschen Museen 115 Objekte ausgewählt, welche die Grundlage der Ausstellung an allen vier Standor-ten bilden. Die Exponate präsentieren die Zeit der drei großen koreanischen Dynastien mit Objekten aus der Zeit vom 1. Jahrhundert u. Z. bis zum Beginn der japanischen Kolonialzeit 1910. Neben Keramiken, Schriften, Holz- und Textilarbeiten sind auch Malereien auf Papier und Seide vertreten. Von den ausgewählten Objekten sind besonders hervorzuheben: eine Seidenmalerei mit buddhistischer Gottheit aus dem 14. Jahrhundert, das sogenannte Kölner „Wasser-Mond-Avalokitesvara“, und ein mit Brokat ausgeschlagener „Hwagak“-Kasten aus dem Museum für Angewandte Kunst Frankfurt. Dessen Ansichtsflächen bestehen aus ge-pressten und polierten Rinderhornplatten und sind mit einem außerordentlich lebendigen Dekor bemalt.

Auf der Basis der 115 Exponate aus den zehn beteiligten Museen verwirklicht jedes der vier ausstellenden Museen sein eigenes Konzept. Die Leipziger Ausstellung, die unter der Schirm¬herrschaft des Sächsischen Landtagspräsidenten Dr. Matthias Rößler steht, thematisiert be-sonders die Vermittlung zentraler geistiger, sozialer und ästhetischer Aspekte der traditio-nellen koreanischen Kultur. Eine Besonderheit ist, dass das Leipziger Völkerkundemuseum eine der größten und bedeutendsten Korea-Sammlungen europaweit besitzt und seine Prä-sentation zusätzlich mit 150 eigenen Ausstellungsstücken ergänzen kann. Insbesondere aus den Bereichen höfisches Leben und Militärgeschichte werden seltene und wertvolle Objekte, die in vergleichbarer Anzahl und Qualität kaum ein zweites Mal außerhalb Koreas anzutref-fen sind, ausgestellt. Darunter finden sich zahlreiche Schmuckstücke, Rangabzeichen und Gebrauchsgegenstände des einstigen Königshofes und der hohen koreanischen Aristokratie. Ein besonders schönes Stück ist ein Pinselbecher mit plastischem Pflanzendekor aus dem 19. Jahrhundert. Reizvoll sind auch die Anhänger aus Bernstein, mit denen die Frauen am Hof ihre Kleidung verzierten.

Die Erweiterung der Ausstellung auf der Grundlage eigener Sammlungsbestände erlaubt zudem eine stärkere Würdigung der frühen deutsch-koreanischen Beziehungen – insbe¬sondere in der Person des Diplomaten und Sammlers Paul Georg v. Möllendorff.

Dieser genießt bis heute in Korea großes Ansehen, da er sich in den 80er Jahren des 19. Jahr¬hunderts im Dienste des koreanischen Königs entschieden für die Unabhängigkeit des Landes und gegen die damaligen japanischen Hegemonie-Bestrebungen einsetzte.

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Korea entdecken!
Schätze aus deutschen Museen
Kurator: Dietmar Grundmann