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„Körper, Leib, Raum“ zeigt das Spannungsverhältnis zwischen Tanz und Bildender Kunst in der Bergkamener Galerie „sohle 1“

Elf weiße Hüften pressen sich eng in eine Reihe aneinander. Weißes Neonlicht lässt die Hüften flimmern, es entsteht der Eindruck von schneller, rhythmischer Bewegung. „Cancan“ heißt die Installation von Ursula Neugebauer und man denkt an den Tanz im Paris der Jahrhundertwende: Beinchen hoch, Röcke schwingen, Unterröcke und Höschen blitzen auf, Licht flimmert, alles dreht sich, die Bewegung verschwimmt – nur elf weiße Hüften bleiben sichtbar. Der Tanz und sein Spannungsverhältnis zur bildenden Kunst ist das Thema der Ausstellung „Körper, Leib, Raum“, die am kommenden Sonntag in der städtischen Galerie „sohle 1“ in Bergkamen eröffnet wird.

„Die gegenseitige Beeinflussung oder Befruchtung der beiden Gattungen – Bildende Kunst und moderner Tanz – ist von Beginn an gegeben. Die ersten Protagonisten des modernen Tanzes tanzten schon früh in Museumsräumen, wie umgekehrt Bildende Künstler und Dichter glühende Verehrer des Tanzes waren - von Edgar Degas und Auguste Rodin bis Rainer Maria Rilke und Hugo von Hofmannsthal“, so der Ausstellungskurator Uwe Rüth.

Die Ausstellung zeigt Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts, die sich in ihren Werken mit dem Tanz auseinandersetzen, darunter Samuel Beckett, Thomas Fehige, Alfio Giuffrida (A.G. Sinnwerke), Harry Kramer, Marino Marini, Ursula Neugebauer, Otto Piene, Timm Ulrichs, Peter Vogel und Peter Welz.

Samuel Beckett schrieb unter dem Titel Quadrat I und II Stücke für vier Schauspieler, Beleuchtung und Schlagzeug, die 1981 vom Fernsehen produziert wurden. Die verhüllten Figuren führen wortlos ihre Choreographien aus, wie mechanisch gesteuert bewegen sie sich am Rande des Quadrats. „Worte wurden für Beckett immer unerträglicher“ (Gilles Deleuze) und so wird die Bewegung zum wichtigsten Element der Darstellung.

Ganz anders Marino Marini: „Sie wollten den Himmel erreichen und gehören weder dem Himmel noch der Erde an...“ äußerte er über seine „Reiter“ und Marinis „Danzatore“ scheint demselben Drang zu folgen.

Eröffnet wird die Ausstellung durch einen Vortrag von Dr. Uwe Rüth (Skulpturenmuseum Glaskasten Marl), sowie eine Tanzdarbietung des renommierten Tänzers Rafael Zielinski (u.a. Ruhr-Triennale 2006) und eine musikalische Darbietung durch Karin Hatzel (Saxophon) und Matthias Nadolny (Piano).

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

Pressetext

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Körper, Leib, Raum

mit Samuel Beckett, Thomas Fehige, Alfio Giuffrida - A.G.Sinnwerke, Harry Kramer, Marino Marini, Ursula Neugebauer, Otto Piene, Timm Ulrichs, Peter Vogel, Peter Welz ...