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Beteiligte Künstler: Yuri Ancarani (1972, lebt in Mailand), Kate Cooper ( 1984, lebt in London), Melanie Gilligan (1979, lebt in London und New York), Thomas Thwaites (1980, lebt in London)

Die Ausstellung „Körper-Ich: Körper im Zeitalter digitaler Technologien“ zeigt im Frankfurter Kunstverein eine thematische Auswahl an künstlerischen Positionen, die sich der veränderten sinnlichen Erfahrung von Körperlichkeit in Bezug auf das Selbst und einem kollektiven Anderen widmen.

Seit den späten 1960er Jahren haben die digitalen Technologien einen rasant fortschreitenden Prozess der Entmaterialisierung, Entkörperung und Virtualisierung herbeigeführt. Die Verlagerung des Handelns von Individuen sowie die soziale Interaktion an sich finden immer mehr über computergestützte Systeme und digitale Medien statt und werden über diese erlebt. Die körperliche, sinnliche und soziale Erlebniskraft wird somit auf eine vorwiegend virtuelle und mentale Ebene verlagert. Im Zuge dessen verschieben sich die Beziehungen zwischen Subjekt und Objekt, Selbst und Anderem, Mensch und Maschine – bis hin zu einer Auflösung der Gegenüberstellung eines Inneren und Äußeren und der Entwicklung von Hybridformen.

In der Ausstellung wird eine Auswahl an Positionen präsentiert, die sich mit dem menschlichen Körper, dessen Veränderbarkeit, Fragilität und Vergänglichkeit im Kontext einer digitalen und technologisierten Gesellschaft beschäftigen und bei denen der Körper als Material künstlerischen Schaffens, als Medium für die Darstellung grundlegender existentieller Fragenstellungen von zentraler Bedeutung ist. Wie erfahren wir die leiblichen Grenzen unseres Körpers? Wer bin ich ohne meinen Körper? Wer bin ich ohne die technischen Möglichkeiten von dessen Erweiterung? Wie wird heute die Konstruktion von Identitäten durch technische Sozialisation und Alltagswelt bestimmt?

„Körper-Ich: Körper im Zeitalter digitaler Technologien“ findet als Beitrag zur B3 Biennale des bewegten Bildes 2015 statt. Die zweite Ausgabe der B3 Biennale findet vom 7. bis 11. Oktober 2015 unter dem Leitthema „Expanded Senses. Mit allen Sinnen erleben und Grenzen verschieben“ in Frankfurt und der Rhein-Main-Region statt. Ziel der 2013 gestarteten Biennale ist es, eine breit angelegte interdisziplinäre und genreübergreifende Allianz für das bewegte Bild zu schaffen.