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Im Jahr 1982 wurde K.R.H. Sonderborg als einer der bedeutendsten Protagonisten des deutschen Informel zu dem legendären Symposion „Informel“ im Saarland-Museum in Saarbrücken eingeladen. Sonderborg bezeichnete sich dort als Verräter am Informel. Er empfand seine künstlerische Auffassung nicht durchweg kongruent mit der informellen Haltung. Vielmehr ging Sonderborg von der Vorstellung des „offenen Kunstwerks mit seinen Möglichkeitsfeldern“, wie Umberto Eco den freiheitlichen Ansatz des Informel beschrieb, aus, um in ganz neuartige stilistische Dimensionen vorzustoßen. Basierend auf einem Erinnerungsschatz an durch ungebrochene Lust am Reisen gewonnenen Erfahrungen, an gesammelten visuellen Eindrücken, Fotografien und Zeitungsausschnitten, implantierte Sonderborg Wirklichkeitsausschnitte in seine Bilder.

Durch die in der Ausstellung repräsentierten unterschiedlichen Werkphasen, von den ersten Linienzügen des jungen Künstlers aus dem Jahre 1948 über die streng gebauten „Balkenbilder“ Anfang der 50er Jahre, die informelle Explosion ab Ende der 50er Jahre, den Zeichenfindungen und den seriell rhythmisierten Arbeiten seit den 60er Jahren bis hin zu gestisch-konstruktiv kombinierten Arbeiten lässt sich der künstlerische Weg dieses bedeutenden Malers nachvollziehen.

In der retrospektiv angelegten Ausstellung sind größtenteils Arbeiten zu sehen, die bereits in den bedeutendsten Sonderborg-Ausstellungen vertreten waren und in den jeweiligen Publikationen reproduziert sind. Die Ausstellungshistorien der Bilder unserer Ausstellung belegen eine beeindruckende Internationalität des Künstlers.

K.R.H. Sonderborg konzentriert sich auf den kraftvollen Kontrast von Schwarz und Weiß. Mitunter tragen Rottöne dazu bei, einen starken Farbakzent zu setzen.

Da Sonderborg sich selbst ohne Netz und doppelten Boden seiner Kunst ausliefert, wird der Betrachter der Bilder unmittelbar in den Sog der Positionsfindung und Spurensicherung des Künstlers gezogen. Sonderborgs Bilder sind nie beiläufig, sind keine Farbproben. Seine Bilder sprechen wahrhaft und authentisch zu uns, sind wie Werner Haftmann begeistert feststellte, „Spur und Abdruck einer zwingenden Bewegung“. Diese erfahrungsdurchtränkte Kunst und Handschrift ist stets eindeutig Sonderborg. Oder wie Julius Bissier seine tiefe Bewunderung für dessen Kunst aussprach: „…das ist ganzer Sonderborg - es gibt in der Welt sonst keinen, der das machen könnte“.

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K.R.H. Sonderborg
Der Realität auf der Spur

Künstler:
K.R.H. Sonderborg