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Ästhetische Theorie im Goldfischglas

Wirthmanns Arbeit ist eine künstlerische Meditation über den Charakter der benutzten technischen Mittel, eine poetische Evidenzwissenschaft. Sie versucht, Klarheit darüber zu gewinnen, zu welchem Grad ästhetische Ergebnisse nicht quantitativ, sondern qualitativ von den benutzten Techniken geleitet werden, und macht diese Frage zum Inhalt seiner Arbeiten. Er läßt die Maschinen aus ihrem Innenleben plaudern, versucht, ihre Struktur zu erfassen und ihr System zu zeigen. Indem er dies nicht tut, um eine möglichst spezifische Frage möglichst genau zu beantworten, sondern das systematische Prinzip der Konstruktion als Wechselwirkung von Ursachen und Wirkungen präsentiert, definiert er seine Anordnung als Visualisierung einer allgemeineren Frage: Der nach der Konstruktion von Wirklichkeit, nach den Bedingungen für die Beschaffenheit von etwas. Manchmal nimmt das die Form einer Welle an, manchmal die eines Wasserkreislaufs. Alle Arbeiten operieren in der Tautologie, in den Momenten, wo Struktur offen aufscheint, und erreichen es so, vielfältige Referenzen unbemerkt zu ermöglichen. Sie wiederholen sich solange, bis man die Funktionsweise des Systems begreift, dessen Fehler liebgewinnt und ihre Beweisführung die Form von Kunst annimmt.

Christian Rattemeyer

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Küchenwissenschaften/kitchen sience
Installation| Malerei
Konzept, Organisation: Monique Förster, Dirk Teschner

Künstler: Markus Wirthmann