press release only in german

Ein antiker Mythos beschreibt den Ursprung des Labyrinths als Anlage des griechischen Palastes von Knossos. Es steht für ein Gangsystem, das durch zahlreiche Richtungsänderungen den Weg zum Zentrum verrätselt. Seit dieser Zeit haben seine Formen unterschiedlichste Ausprägungen und inhaltliche Deutungen erfahren. Zugleich ist das Labyrinth eine alte Form des Ornamentes, die sich heute neu belebt, vor allen Dingen dort, wo Künstler sich an der Geometrie orientieren. Damit hat das Labyrinth Berührungspunkte zu Grundprinzipien der konstruktiv-konkreten Kunst, die sich nicht zuletzt mit den Beziehungen von Liniensystemen auf der Fläche beschäftigt. Dies gab den Anstoß für ein Ausstellungsprojekt, das labyrinthischen Formstrukturen nachgeht, ausgehend von der "Sammlung Peter C. Ruppert. Konkrete Kunst in Europa nach 1945", die im Museum im Kulturspeicher beheimatet ist. Werke der Sammlung etwa von Jakob Bill, François Morellet, Suzanne Daetwyler und Ludwig Wilding sind in der Ausstellung zu sehen, ebenso wie zahlreiche Leihgaben von Künstlern wie Heinz Mack, Vera Röhm, Mark Wallinger oder die im Würzburger Raum lebenden Matthias Engert, Jürgen Hochmuth und Joachim Koch. Insgesamt ca. 40 Labyrinthe als Wand- oder Bodenarbeit, eines davon begehbar, zeigen die Vielfalt des Labyrinthes.

Eine Besonderheit ist das Labyrinth aus Rollrasen von Waltraud Munz-Heiliger auf dem Museumsvorplatz, das in seinem Naturbezug die Brücke zur gleichzeitigen Landesgartenschau in Würzburg schlägt.