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Ludlow 38 European Kunsthalle Cologne Goethe Institut New York freut sich, die erste Einzelausstellung der spanischen Künstlerin Lara Almarcegui in den USA zu zeigen. Im Mittelpunkt steht ihr Guide to the Wastelands of Flushing River, der im Zuge zahlreicher Recherchereisen nach New York entstand und speziell für die Ausstellung produziert wurde.

Lara Almarcegui widmet ihre künstlerischen Untersuchungen den mannigfaltigen Wirklichkeiten gebauter (Lebens-)Umwelt. Sie geht hierbei der Frage nach, welche Ausschweifungen, aber auch Abwesenheiten im Städtebau manifest werden. Für die Ausstellung erkundete die Künstlerin die urbane und ökologische Textur der Stadt New York. Die neue, aus zwei Teilen bestehende Arbeit erforscht derzeit ungenutzte Flächen entlang des Flushing River in Queens. Obwohl sich der Flushing River nur über eine Länge von 4 Meilen erstreckt, entstanden im Rahmen seiner Erschließung zahlreiche Areale, deren aktuelle Funktion nicht definiert ist. Ein Teil dieses Ödlandes ist zwar als Wiederaufbereitungsfläche für Parks oder Wohngebiete vorgesehen, dennoch bietet der Großteil des Gebiets Möglichkeit, Prozesse des Verfalls und der Verwilderung zu beobachten.

Die in der Galerie präsentierte Publikation Guide to the Wastelands of Flushing River besteht aus Fotografien von zwölf Orten in Queens, begleitet von pointierten Beschreibungen der Geschichte, der aktuellen Situation und möglichen Zukunft dieser Plätze. Die BesucherInnen sind eingeladen, die Broschüre mitzunehmen und vor Ort die Gegend selbst zu erkunden. Eine Diaprojektion zeigt eine Reihe von Aufnahmen, die Almarcegui während ihrer Exkursionen entlang des Flushing River machte. Sie erstrecken sich von seiner Quelle über Willow Lake und Flushing Meadows Corona Park, dem Ort, an dem 1939 und 1964 die Weltausstellung stattfand, bis zur Mündung in Flushing Bay.

Darüber hinaus präsentiert die Ausstellung eine Auswahl an Materialien, die sich auf Almarceguis aktuelles, noch unabgeschlossenes Projekt Going Down a Recently Excavated Tunnel beziehen. Hierbei geht es um den Versuch, Führungen durch derzeit laufende oder kürzlich abgeschlossene Ausschachtungen in der Stadt zu organisieren.

Einen Kontrapunkt zu den neuen Projekten bildet eine Gruppe älterer Arbeiten. Für Construction Materials Sao Paulo City (2006) errechnete Almarcegui aus offiziellen Angaben, wie viel Material für den Bau von São Paulo, seine Gebäude (Geschäfte, Wohnungen, Institutionen und Industrieanlagen), Elendsviertel, Straßen und das U-Bahn-System verwendet wurde. Die Diaprojektion Exploring the Floor, Sala Moncada, Fundación La Caixa, Barcelone (2003) dokumentiert die Demontage und den erneuten Aufbau eines Steinbodens in einem Ausstellungsraum.

Lara Almarcegui wurde 1972 in Saragossa, Spanien, geboren und lebt in Rotterdam, Niederlande. Ihre Arbeiten waren bisher u. a. in der Liverpool Biennale, 2004, der São Paulo Biennale, 2006, der Gwangju und Taipei Biennale, 2008, und den Biennalen in Ramallah und Athen, beide 2009, zu sehen. Zu aktuellen Einzelpräsentationen zählen Ruins in the Netherlands in der Ellen de Bruijne Gallery in Amsterdam und Bilbao Wastelands bei Sala Rekalde in Bilbao, beide 2008.

Mit Lara Almarceguis erster Einzelausstellung in den USA beschließt die European Kunsthalle ihre kuratorische Zusammenarbeit mit Ludlow 38 – und betont auch in dieser Präsentation das diskursive Potenzial zeitgenössischer Kunst sowie die institutionelle Zielsetzung, neue Kunstproduktionen zu ermöglichen. Nächster Partner von Ludlow 38, nach dem Kunstverein München und der European Kunsthalle, wird das Künstlerhaus Stuttgart sein.

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Lara Almarcegui
Kuratoren: Astrid Wege, Rike Frank, Anders Kreuger, Tobi Maier