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Eröffnung: Sonntag, 8.6.08, 12 Uhr

Lara Dahlmann hat sich bereits waehrend ihres Studiums mit karibischer Kultur auseinandergesetzt und ihre Kenntnisse durch mehrere Aufenthalte auf den Inseln Trinidad und Tobago intensiviert. Der Mythos der karibischen Inselparadiese und die von zahlreichen Künstlern der Moderne als Inspirationsquelle geschaetzte Vielfalt und Lebendigkeit der Kulturen spiegelt sich in der Vielfalt der Sujets und Techniken der Kuenstlerin wider. Lara Dahlmann bespielt den Ausstellungsraum mit Cut-Outs, Zeichnungen und Plastiken, die ihre Annaeherung und langjaehrige Auseinandersetzung mit diesem Kulturraum dokumentieren.

Ausgangspunkt vieler Arbeiten der Kuenstlerin ist ihre Faszination fuer magische Bildwelten, deren bunter Mikrokosmos von Stimmungen, Charakteren und fragmentarischen Ereignissen oder Erscheinungen den Betrachter in die Welt der Fabel, Mystik, Naturreligion fuehren. Auf der einen Seite stehen die Cut-Outs, deren filigrane Schichten den raeumlichen Eindruck der Motive verstaerken und an Stilelemente der Folk Art erinnern, die von Objekthaftigkeit und Raumgestaltung gepraegt ist. Doch Lara Dahlmann uebernimmt diese Stilelemente nicht eins zu eins, sie entwickelt ihre eigene Formensprache, die von Abstraktion und expressiven Formen zugleich gekennzeichnet ist.

Auf der anderen Seite stehen klassische Federzeichnungen, die sich an Naturstudien der Entdeckungsreisen des 17. und 18. Jahrhunderts orientieren. Diese naturwissenschaftlich motivierten Bilder waren vor der Fotografie neben ausfuehrlichen Beschreibungen das zentrale Medium für die Dokumentationen zuvor unbekannter Teile der Welt. Bei genauerer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass es sich nicht um naturwissenschaftliche Studien handelt. Die Kuenstlerin arrangiert Naturelemente zu Kompositionen und sprengt in diesem Sinne subtil die Konventionen rein wissenschaftlich orientierter Abbildung. Die Gegenueberstellung der verschiedenen Arbeiten spannt einen Bogen zwischen mythisch-religioesen und analytisch-naturwissenschaftlichem Naturverstaendnis. Auf diese Weise gelingt es Lara Dahlmann, einerseits grundlegende Gegensaetze offen zu legen und diese andererseits im Sinne gegenseitiger Befruchtung dialektisch aufzuheben. Beim Betrachter stellt sich damit ein Erlebnis von Harmonie ein. Ein Verstaendnis und Gefuehl für die grundsaetzliche Gleichberechtigung beider Positionen als bildhafte Beschreibungsmodelle fuer Natur, die zugleich als Spiegelbilder der Kulturen gelesen werden koennen.

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Lara Dahlmann - piece of pomerac

Ort: Papiermusem