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last dance. Autocenter zu Gast im KINDL
09.03.2018 - 11.03.2018
Eröffnung: 09.03.2018 18:00–22:00 Uhr

Alisa Berger, Antje Engelmann, David Jablonowski, Eva Vuillemin, Felix Kultau, Florian Meisenberg, Franz Burkardt, Frederic Spreckelmeyer, Hadassa Emmerich, Hiroki Tsukuda, Isabella Fürnkäs, Isabelle Fein, Jeewi Lee, Maik Schierloh, Manor Grunewald, Maria Krementi, Marie Reinert, Marie Rief, Michael White, Mohamed Namou, Niklas Binzberger, Ossian Fraser, Paris Giachoustidis, Paul Laffoley, Robert Lucander, Sandra Vaka, Shira Wachsmann, Simon Laureyns, Sofia Hulten, Stephanie Stein, Tamina Amadyar, Taslima Ahmed/Manuel Gnam, Tilman Hornig

kuratiert von Joep van Liefland und Maik Schierloh

Als die Künstler Joep van Liefland und Maik Schierloh im Juni 2001 Autocenter eröffneten, riefen sie damit einen der aufregendsten Künstlerräume Berlins ins Leben. Die beiden zeigten neben einem Club in der Simplonstraße Ausstellungen, die jeweils nur ein Wochenende dauerten. Hinter dieser konzeptionellen Entscheidung standen ganz einfache Gründe: Kein Budget bedeutete keine Aufsichten, kein Geld für Auftragsarbeiten, keine Assistenzen und keine PR-Beauftragten. 2007 erfolgte der Umzug in die erste Etage eines Lebensmitteldiscounters in Friedrichshain, 2013 schließlich in die Leipziger Straße. Autocenter wurde 2015 stillschweigend geschlossen. Während dieser vierzehn Jahre hat Autocenter nahezu ohne institutionelle Unterstützung nicht weniger als 200 Ausstellungen mit 800 Künstler_innen, eine Sommerakademie, eine Reihe von Vorträgen und Performances, ein Oktoberfest, einige Konzerte, zwei Auktionen, ein massives Hardcover-Buch (350 Seiten über die Geschichte des Raumes) und eine ikonische Tragetasche hervorgebracht.

Exakt den Regeln folgend, die für das Konzept von Autocenter zu Beginn aufgestellt wurden, findet die finale Ausstellung im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst an nur einem einzigen Wochenende statt - beginnend mit der Eröffnung am Freitagabend. Die beiden Organisatoren hätten sich ebenso dazu entscheiden können, die Geschichte ihres Raumes als eine Art Best-of-Compilation zu inszenieren, wie sie von Madonna oder U2 vor Weihnachten veröffentlicht wird. Doch getreu ihrer ursprünglichen Philosophie beschlossen van Liefland und Schierloh, stattdessen rund dreißig Künstler_innen auszustellen, die noch nie im Autocenter gezeigt wurden. Deshalb zeigt die Ausstellung im KINDL Fotografie, Skulptur, Malerei und Videokunst auf unterschiedlichste Weise. Weil sich die Berliner Kunstszene gewandelt hat, weil jüngere Künstlerinnen und Künstler um billige Ateliers und Ausstellungsräume kämpfen, weil Berlins wahrer Schatz die kreativen Köpfe sind, die in der Stadt leben und hier ihre Kunst produzieren.

KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst Am Sudhaus 3, 12053 Berlin