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Mitte der zwanziger Jahre suggerierte der Vergleich von Karl Blossfeldts und Albert Renger-Patzschs Pflanzenfotografien mit Architektur- und Technikformen ein Natur und Kunst einheitlich zugrunde liegendes Formprinzip. Das neuromantische Ideal der »Organisierung des Anorganischen« weiterführend, gingen die Fotografen der Neuen Sachlichkeit von der organischen Form der Pflanze aus, um mit der Kristallefotografie wenige Jahre später in die Welt der Anorganica vorzudringen. Die Kristallefotografie transportierte die naturphilosophische Botschaft von der »Beseelung« anorganischer, »toter« Naturdinge.Der Lebensreformer und »Biosoph« Ernst Fuhrmann mit seinen Fotografen Albert Renger-Patzsch, Fred Koch und Lotte Jacobi widmete sich nach seiner universalen Botanik der »Organisierung der Kristallographie«. Auch andere renommierte neusachliche Fotografen wie Aenne Biermann, Paul Wolff oder Paul Dobe entdeckten nach der Welt der Pflanzen die Welt der Minerale und Kristalle. Carl Strüwe und August Kreyenkamp drangen in den mit bloßem Auge unsichtbaren Mikrokosmos der kristallinen Struktur vor. Dabei erstellte kein neusachlicher Fotograf eine solch umfangreiche »fotografische Kristallografie« wie Alfred Ehrhardt, dessen künstlerisches Gesamtwerk die Lebendigkeit anorganischer Materie propagierte. Mit Ehrhardt gelangte die spät-neusachliche Kristallefotografie zu ihrem End- und Höhepunkt. Pressetext

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Lebendiger Kristall - Kristallefotografie der Neuen Sachlichkeit zwischen Ästhetik, Weltanschauung und Wissenschaft
mit Arbeiten von Albert Renger-Patzsch, Fred Koch, Lotte Jacobi, Aenne Biermann, Paul Wolff, Paul Dobe, Carl Strüwe, August Kreyenkamp, Alfred Ehrhardt